Der von den USA unterstützte Oppositionsführer Juan Guaido will mit Streiks im Öffentlichen Dienst den Druck auf Maduro erhöhen. "Angestellte im öffentlichen Dienst, Arbeiter und Gewerkschaften werden nicht weiter mit einem Regime zusammenarbeiten, das sie einsperrt und verfolgt", sagte Guaido bei einem Treffen mit Gewerkschaftern in Caracas.
Die Arbeiter und Angestellten planten einen "graduellen" Streik "aller Sektoren", sagte der Oppositionsführer Journalisten. Wann genau der Ausstand beginnen soll, würden die Arbeiter selbst bekanntgeben.
Die Nationalversammlung werde am Mittwoch Treffen mit Vertretern des öffentlichen Dienstes beginnen, teilte Guaido bei Twitter mit. Er versprach Gewerkschaftsvertretern eine Amnestie für Mitarbeiter, die sich gegen Staatschef Maduro stellten. Der Interimspräsident hatte zuvor der Armee eine ähnliche Amnestie zugesagt. Seitdem haben sich Hunderte Soldaten ins Nachbarland Kolumbien abgesetzt.
Guaido, der sich am 23. Jänner zum Interimspräsidenten erklärt hatte, war am Montag nach einer eineinhalbwöchigen Auslandsreise in seine Heimat zurückgekehrt. Wegen eines Ermittlungsverfahrens und einer Ausreisesperre droht ihm dort eine Festnahme.
Der Interimspräsident Guaido hat breite Unterstützung in der Bevölkerung und von westlichen Staaten. Im ganzen Land gingen am Montag Menschen gegen die sozialistische Regierung von Staatschef Maduro auf die Straße. Maduro kann sich auf einen harten Kern seiner Anhänger und das Militär stützen.
Die USA drohen Maduro für den Fall einer Festnahme mit Konsequenzen. Maduro äußerte sich am Dienstag erstmals seit Guaidos Rückkehr öffentlich. Er sprach von einer "verrückten Minderheit", die darauf aus sei, das Land zu destabilisieren, aber besiegt werde. Er beschuldigt Guaido, einen von den USA gesteuerten Putschversuch anzuführen.