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USA planen laut Diplomat keinen Militäreinsatz in Venezuela

Die USA haben nach Angaben ihres Sonderbeauftragten für Venezuela keine Pläne für einen Militäreinsatz in dem südamerikanischen Land. Er habe keinerlei Gespräche über ein solches Vorhaben geführt, sagte Elliott Abrams in einer Ausschuss-Anhörung im Senat. Die USA würden aber Sanktionen gegen weitere Banken verhängen, die Präsident Nicolás Maduro unterstützten.

US-Sonderbeauftragter Elliott Abrams sprach im Senat
US-Sonderbeauftragter Elliott Abrams sprach im Senat

Der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Weltbank stünden bereit, um einen Wiederaufbau des Landes mit Milliarden Dollar zu unterstützen. Im venezolanischen Machtkampf stehen die USA hinter Oppositionsführer Juan Guaidó und haben sich ausdrücklich alle Optionen offengehalten.

Das Auswärtige Amt in Berlin verschärfte unterdessen seine Reise- und Sicherheitshinweise für Venezuela. In den am Donnerstag aktualisierten Hinweisen wird von Reisen in das südamerikanische Krisenland abgeraten. Deutschen Staatsangehörigen wird empfohlen, eine Ausreise aus Venezuela zu erwägen. Die weitere Entwicklung der Lage sei nicht absehbar.

Venezuela hatte den deutschen Botschafter Daniel Kriener am Mittwoch wegen des Vorwurfs der Einmischung in innere Angelegenheiten und Unterstützung der Opposition zur unerwünschten Person erklärt. Das venezolanische Außenministerium forderte den Botschafter auf, das Land binnen 48 Stunden zu verlassen. Kriener hatte den von Festnahme bedrohten Oppositionsführer Guaidó am Montag bei dessen Rückkehr nach Caracas mit anderen Diplomaten am Flughafen begrüßt.

Guaidó traf sich am Donnerstag mit dem deutschen Diplomaten. Er empfing Kriener in der Nationalversammlung in Caracas. "Wir haben ihm gegenüber die Drohungen durch das unrechtmäßige Regime zurückgewiesen", schrieb Guaidó auf Twitter.

Die EU verurteilte die Ausweisung des deutschen Botschafters aus Venezuela scharf. Die EU "drückt ihre volle Solidarität mit Deutschland aus", erklärte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini am Donnerstag.

In Venezuela tobt seit Wochen ein Machtkampf zwischen dem linksnationalistischen Präsidenten Maduro und Oppositionsführer Juan Guaidó, der sich vor einem Monat zum Übergangspräsidenten erklärt hatte. Guaidó will Maduro aus dem Amt drängen und Neuwahlen organisieren.

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