Ein Sprecher des US-Außenministeriums räumte am Dienstag ein, der Status von in Syrien gefassten US-Bürgern sei "per Definition extrem kompliziert". "Wir schauen uns diese Fälle an, um die Details besser zu verstehen."
Hintergrund ist der Fall Hoda Muthana. Die 24-jährige Frau aus dem US-Staat Alabama hatte sich der Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) angeschlossen und wurde in Syrien festgenommen. In einem Interview mit der britischen Zeitung "Guardian" sagte sie, sie bedaure ihr Verhalten und wolle in die USA zurückkehren. Ein Anwalt der Frau warf den US-Behörden vor, noch nicht mit Muthana gesprochen zu haben.
Ministeriumssprecher Robert Palladino wollte sich nicht konkret zu dem Fall äußern. Grundsätzlich sei es "die beste Lösung, ausländische terroristische Kämpfer in ihre Heimatstaaten zurückzubringen und sicherzustellen, dass sie strafrechtlich belangt und festgenommen werden". Solche Kämpfer würden eine "weltweite Bedrohung" darstellen und müssten daran gehindert werden, "auf das Schlachtfeld" zurückzukehren.
Trump hatte europäische Staaten am Wochenende aufgefordert, ihre in Syrien gefangen genommenen Staatsbürger, die sich dem IS angeschlossen hatten, zurücknehmen und vor Gericht zu stellen. In Europa löste dies eine Debatte über den Umgang mit IS-Kämpfern aus. Viele Regierungen - darunter Österreich - äußerten sich sehr zurückhaltend.
In Nordsyrien sind mehrere tausend ausländische IS-Kämpfer mit ihren Frauen und Kindern von den kurdischen Truppen festgenommen worden. Die IS-Anhänger stellen ihre Heimatländer vor ein Dilemma, da sie bei einer Rückkehr als unkalkulierbares Sicherheitsrisiko gelten, die Kurden sie langfristig aber nicht festhalten wollen oder können.