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20-Jähriger in Hallein niedergestochen: Täter auf der Flucht

Der Mann wurde am Mittwochnachmittag auf der Pernerinsel attackiert.

Die Polizei suchte mit einem Blutspürhund nach der Tatwaffe.
Die Polizei suchte mit einem Blutspürhund nach der Tatwaffe.
Die Polizei suchte mit einem Blutspürhund nach der Tatwaffe.

Stunden nach der Messerattacke auf einen 20-jährigen Mann aus Somalia fehlte am Mittwoch vom Täter jede Spur. Gegen 15 Uhr war es auf der Pernerinsel zwischen dem Supermarktparkplatz und dem Salzachufer zu dem Angriff gekommen. Der Unbekannte ergriff die Flucht, der 20-Jährige blieb verletzt zurück.

Das Rote Kreuz Hallein transportierte ihn mit einem Rettungswagen zum einige Hundert Meter entfernten Porsche-Areal. Von dort wurde er mit dem Rettungshubschrauber ins Unfallkrankenhaus nach Salzburg geflogen. Zum Zustand des Opfers gab es keine näheren Angaben. Laut AUVA-Sprecherin Nicole Kasinger-Gachowetz sei er "stabil". Der Mann befinde sich auf der Intensivstation, aber: "Er kommt morgen auf die normale Station", kündigte Kasinger-Gachowetz an. "Er wurde zumindest einmal in den Rücken gestochen", hieß es von Polizeisprecher Hans Wolfgruber.

Nachdem der Verletzte vom Tatort abtransportiert worden war, nahmen die Ermittler des Landeskriminalamts (LKA) ihre Arbeit auf. "Spurenmäßig schaut es sehr dürftig aus", sagte ein LKA-Mitarbeiter den SN. Mit Blutspürhunden suchten die Kriminalisten nach der Tatwaffe. Die Nachschau verlief erfolglos. Ebenso die Suche nach dem Angreifer. Die Alarmfahndung samt Polizeihubschrauber verlief zunächst negativ.

Die Polizei sucht nach einem etwa 25 Jahre alten Mann. Er soll dunkleren Hauttyps und etwa 180 Zentimeter groß sein sowie einen auffälligen Bart tragen. Laut Polizei ist er mit einer dunklen Hose, Kurzarm-T-Shirt und einer grünen Jacke bekleidet. Das LKA ermittelt wegen Mordversuchs.

Zu den Hintergründen der Tat und zu einem möglichen Motiv des Angreifers war am Mittwochabend nichts bekannt. "Die Vernehmungen von den Zeugen laufen", sagte Polizeisprecher Wolfgruber. Auch der Aufenthaltsstatus des Somaliers sei unbekannt.

Die Tat erreichte den Gemeinderatswahlkampf. Zwei Oppositionsparteien reagierten prompt mit Aussendungen zu der Gewalttat. FPÖ-Bürgermeisterkandidat Peter Mitterlechner sah in der Tat die "Früchte der Willkommenspolitik". Für die Sicherheit der Bürger sei zu sorgen.

Für SPÖ-Widersacher Alexander Stangassinger spiele es "keine Rolle, wer und warum die Tat begangen hat: So etwas darf nicht sein. Wir müssen handeln." Die Sozialdemokraten fordern als Konsequenz der Tat die Aufstockung der Stadtpolizei um drei weitere Planstellen. Mehr Polizisten könnten "vielleicht dafür sorgen, dass solche Mordversuche nicht auf offener Straße am helllichten Tag passieren", meinte Stangassinger.

"Tragisch", meinte Stadtchef Maximilian Klappacher (ÖVP) zu dem Vorfall. Auch für ihn habe Sicherheit oberste Priorität. Dazu, dass seine politischen Kontrahenten nun Forderungen erheben würden, erübrige sich aber jeder Kommentar

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