Überreicht hat ihn der Namensgeber der Auszeichnung am Mittwoch im Borromäum persönlich. Der frühere Salzburger Erzbischof lobte die jungen Frauen für ihre Arbeit und ermutigte sie, der Wissenschaft treu zu bleiben.
"Ich freue mich, dass dieser Preis bereits zum vierten Mal vergeben wird", erklärte Kothgasser. Er sei überrascht gewesen über die Themenvielfalt und dankte allen, die eine Arbeit eingereicht haben "und den Pädagoginnen und Pädagogen für die Begleitung und Unterstützung der Preisträgerinnen". Möglicherweise wachse bei manchen Schülerinnen und Schülern der Wunsch, in den wissenschaftlichen Betrieb einzusteigen. Die jungen Frauen ermutigte er: "Es ist wichtig, der Realität zu begegnen, sie zu reflektieren und sie dann in einen größeren Horizont zu stellen."
Erster Platz geht an zwei Arbeiten von drei Schülerinnen
Insgesamt standen acht Arbeiten zur Wahl, von denen heute zwei ausgezeichnet wurden. Auf den ersten Platz reihte die Jury gleich drei Schülerinnen mit ihren Werken: Madlen Hochstaffl vom BORG Mittersill sowie Hanna Magdalena Peer und Sandra Putz von der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik in Salzburg.
Madlen Hochstaffl vom BORG Mittersill verfasste die Arbeit "Kinder zeichnen ihren Gott". Von Fragen der Kinderpsychologie und Entwicklungspsychologie ausgehend, beschäftigte sie sich im Speziellen mit der religiösen Entwicklung eines Kindes unter Einbeziehung der Aspekte der sogenannten "Kindertheologie". Die Jury würdigte vor allem die übersichtliche und logische Gliederung des Themas. Hervorzuheben sei auch, dass die Schülerin durch ein Projekt - durchgeführt in einer 3. Klasse Volkschule - die praxisrelevante Seite aufzeigte. Dabei wurde die geschlechtsspezifische und geschlechtsdifferente Betrachtungsweise einer kindlichen Gottesvorstellung berücksichtigt. Für ihre ausgezeichnete Arbeit erhält Madlen Hochstaffl ein Preisgeld von 600 Euro.
Hanna Magdalena Peer und Sandra Putz von der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik in Salzburg (BAfEP ) beschäftigten sich in ihrer Diplomarbeit mit dem Thema "Trauerbegleitung bei Kindern als Kindergartenpädagog/Innen. Erfahrungen von Kindergartenpädagog/Innen und Umgang mit derartigen Situationen".
Die Arbeit zeichne unter anderem aus, dass die beiden jungen Frauen Theorie und Praxis gut miteinander verknüpften, so die Jury. Ihr Ausgangspunkt war die Forschungsfrage, "wie Kinder beim Verlust einer nahestehenden Person in ihrer Trauer begleitet werden sollen". Die Schülerinnen tasteten sich in ihrer Diplomarbeit sehr sensibel an die Aktualität des Themas heran und zeigten auf, wie wichtig es ist, darauf Antworten zu finden. Der empirische Teil mit der Auswertung von Interviews ist ein weiteres Qualitätsmerkmal der Arbeit. Damit haben die Verfasserinnen einen wesentlichen Teil ihres zukünftigen möglichen Berufsfeldes angesprochen und reflektiert. Hanna Magdalena Peer und Sandra Putz erhalten gemeinsam ein Preisgeld von ebenfalls 600 Euro.
Fachinspektor und Vorstand der Jury stand vor schwieriger Entscheidung
"Wir haben dieses Mal zwei gleichwertige Arbeiten", so Fachinspektor Herbert Tiefenthaler. Er unterstrich weiters: "Es ist insgesamt eine Freude, in welcher Qualität sich Maturantinnen und Maturanten mit religiösen Themen auseinandersetzen. "
Die Vergabe der Preise war durch eine sechsköpfige Jury in Absprache mit dem Namensgeber der Auszeichnung entschieden worden. Neben der Anforderung eines Forschungsansatzes und einer erkennbaren kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema umfassten die Entscheidungskriterien für die Auszeichnung außerdem eine anschauliche Darstellung, die Wertschätzung anderer Konfessionen und Religionen, Praxisrelevanz, theologischen Gehalt, ganzheitliche Lösungsansätze, aktuelle Thematik und nachvollziehbare Gliederung, wie Tiefenthaler erläuterte.