Am Donnerstagnachmittag verurteilte ein Geschworenensenat am Landesgericht einen 27-Jährigen wegen des versuchten Mordes an einem 46-jährigen Salzburger. Alle acht Geschworenen befanden den Mann für schuldig. Er wurde zu 15 Jahren unbedingter Haft verurteilt - nicht rechtskräftig.
Beide Männer waren in der Nacht auf den 3. November 2022 Gäste in einem Lokal in der Imbergstraße in der Stadt Salzburg. Noch im Lokal dürfte sich der Streit zwischen dem 27-Jährigen und dem 46-Jährigen entfacht haben, der sich daraufhin im Freien fortgesetzt hatte.
Der Jüngere der beiden Männer griff um kurz nach halb fünf im Zuge der Auseinandersetzung seinen Kontrahenten mit einem Weinglas an. Dabei rammte er ihm den Stiel des Glases in den Hals. Wie sich später im Krankenhaus herausgestellt hatte, war die Wunde zwei Zentimeter tief und 15 Zentimeter lang.
Der 46-Jährige verlor viel Blut, die Halsschlagader blieb aber unversehrt. Alarmierte Rettungskräfte waren damals rasch vor Ort. Die Staatsanwaltschaft warf dem vorbestraften 27-jährigen Salzburger einen Mordversuch vor.
Angeklagter bestritt Tötungsabsicht
Nach zwei Verhandlungstagen wurde dieser dafür nun auch verurteilt. Der Angeklagte hatte sich bereits am ersten Verhandlungstag am Mittwoch für schuldig bekannt. Sein Verteidiger, Rechtsanwalt Leopold Hirsch, betonte jedoch, dass sein Mandant nicht die Absicht hatte, dem 46-Jährigen eine tödliche Verletzung zuzufügen. Bereits nach der Urteilsverkündung meldete er Rechtsmittel an.
Der alkoholisierte Angreifer war nach der Tat in sein Auto gestiegen und geflüchtet. Der 46-Jährige blieb auf dem Gehweg vor dem Lokal zurück. Opferanwalt Stefan Rieder geht davon aus, dass der Angreifer das Glas bewusst vor der Attacke zerschlagen hatte, um damit auf seinen Kontrahenten loszugehen. Sein Mandant sei seit dem Vorfall psychisch angeschlagen, sagt Rieder.