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Bad Gastein: Pfarrer soll Homosexualität mit Mord gleichgesetzt haben

Große Aufregung in Bad Gastein: In seinen Unterlagen zum Firmunterricht soll der dortige Pfarrer "homosexuelle Akte" unmittelbar nach "vorsätzlichem Mord" als Sünde aufgelistet haben. Eltern sowie die Salzburger Homosexuelleninitiative sind empört.

Bad Gastein: Pfarrer soll Homosexualität mit Mord gleichgesetzt haben.

Konkret soll Pfarrer Rainer Hangler laut Berichten von ORF online und der Tageszeitung "Der Standard" den Firmlingen Homosexualität als eine von vier "himmelschreienden Sünden" präsentiert haben.
Dies sei aktuelle Kirchenlehre und keinesfalls Diskriminierung Homosexueller, betonte Hangler gegenüber dem "Standard". Das Papier sei quasi eine Diskussionsanregung für die jungen Leute. Bei ihm habe sich niemand beschwert.

Nach Protesten aufgebrachter Eltern über den Firmunterricht des neuen Pfarrers soll sich ÖVP-Ortschef Gerhard Steinbauer bei der Erzdiözese beschwert haben.

Erzbischof Franz Lackner wiederum gab laut Standard keine klare Stellungnahme ab:

Unter anderem schrieb Lackner in einem Brief an Bürgermeister Steinbauer, dass es schwierig sei, "die christliche Idealgestalt gelebter Sexualität klar zu benennen, aber dennoch sich an jeweiligen anders lebenden Personengruppen nicht durch Verurteilung und Diskriminierung schuldig zu machen". Christlicher Glaube, so der Erzbischof, werde "immer eine gewisse Differenz zu Meinungen und Gewohnheiten der jeweiligen Zeit bilden, nur so kann er als Salz Geschmack verleihen".

Die Homosexuelleninitiative (HOSI) Salzburg ist "schockiert über die Aufdeckung von kirchlicher Hetze gegen Homosexuelle", wie sie in einer Aussendung schreibt. In der Pfarre Bad Gastein werde Homosexualität als Sünde neben Mord verunglimpft. Man prüfe eine Klage wegen Verhetzung.

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