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Berufsschullehrer baute 25 Schulbänke in Ghana

Engagierter Landesberufsschullehrer hilft 400 elternlosen und bedürftigen Schulkindern in Ghana.

Michael Flemmich (links) und Roland Weiss in Ghana.
Michael Flemmich (links) und Roland Weiss in Ghana.
Die Kinder in Nsoatre freuen sich über die neuen Schulbänke.
Die Kinder in Nsoatre freuen sich über die neuen Schulbänke.
Der Salzburger Tischlermeister Roland Weiss und sein Kollege Michael Flemmich fertigten die Bänke an.
Der Salzburger Tischlermeister Roland Weiss und sein Kollege Michael Flemmich fertigten die Bänke an.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Bei der Arbeit.
Bei der Arbeit.
Insgesamt baute der gelernte Tischler in nur drei Wochen 25 Schulbänke und Tische, mehrere Garderoben, Bücherregale und Arbeitstische.
Insgesamt baute der gelernte Tischler in nur drei Wochen 25 Schulbänke und Tische, mehrere Garderoben, Bücherregale und Arbeitstische.
Der Unterricht mit den neuen Schulbänken.
Der Unterricht mit den neuen Schulbänken.

Der Salzburger Tischlermeister und Lehrer der Landesberufsschule in Kuchl, Roland Weiss, verbrachte gemeinsam mit seinem Kollegen Michael Flemmich die vergangenen Sommerferien in Nsoatre, Ghana, um mit in Eigenregie gesammelten Spendengeldern neue Schulbänke und sanitäre Anlagen für die Sorinatu-Schule in Ghana zu bauen. "Damit wollen wir für alle Kinder dieser Welt ein Zeichen setzen, dass sie nicht allein sind und es Menschen gibt, die sich für sie stark machen und sie unterstützen", sagt Weiss.


Mit insgesamt 6600 Euro Spendengeldern und seinen langjährigen Erfahrungen als Tischler im Gepäck konnte Roland Weiss 400 elternlosen und bedürftigen Schulkindern wieder Hoffnung auf Bildung geben. Der gelernte Tischler baute in nur drei Wochen insgesamt 25 Schulbänke und Tische, mehrere Garderoben, Bücherregale und Arbeitstische. Zudem wurden neun Toilettenanlagen, vier Duschen und sechs Waschbecken neu errichtet. Die Schule erhielt innen einen neuen Anstrich. Sechs Schultafeln, ein Jahresvorrat an Tafelkreide, ein Satz Schulbücher sowie Spitzer, Lineale, Farbstifte und Radiergummis sorgen künftig für einen möglichen und reibungslosen Unterricht.

In Nsoatre und Umgebung gibt es viele Kinder, die weder Eltern noch ein Zuhause haben und auf der Straße leben. "Besonders schlimm ist die Situation von Aids-Waisen, die von den anderen aus Angst fast immer ausgegrenzt werden. Es gibt auch viele junge Mädchen, die von zu Hause geflohen sind, um einer Zwangsverheiratung zu entgehen. Diesen Kindern wollen wir helfen und ihnen die Chance auf Bildung ermöglichen", so Weiss.

Hilfe zur Selbsthilfe

Für den Salzburger Landesberufschullehrer ist es allerdings sehr wichtig, dass die Menschen in Ghana nicht abhängig von Hilfe von außen bleiben, sondern später auch selbstständig Reparaturen an der Schule vornehmen können. "Für diesen Zweck haben wir die Schule zusätzlich mit dem nötigen Handwerkszeug ausgestattet - von einer Kapp-und Gehrungssäge, einer Handkreissäge, einer Stichsäge über eine Handhobelmaschine und einer Exzenterschleifmaschine bis hin zu einem Bohrhammer, einem Akkuschrauber und einem Winkelschleifer", sagte Weiss.

Verein Sorinatu - Steh auf und flieg

Der Verein Sorinatu (aus der Landessprache Twi übersetzt: "Steh auf und flieg") hat sich das Ziel gesetzt, Waisen und anderen bedürftigen Kindern in Ghana den Weg in eine selbstbestimmte Zukunft in ihrer Heimat zu ermöglichen.

Gegründet wurde der Verein 2010 von Saliah Razak. Der gebürtige Ghanaer lebt seit 18 Jahren in Österreich und arbeitet als O-Busfahrer bei der Salzburg AG: "Wir sind fest davon überzeugt, dass wir etwas verändern können. Wir glauben, dass Ghana vor allem gut ausgebildete Bauern, Handwerker und Lehrer braucht, die bereit sind, aktiv an der Verbesserung der Lebensumstände in ihrem Land mitzuwirken."