Die Vorfälle in deutschen Fleischfabriken zeigen deutlich auf, dass Preisdumping und Billigimporte große Probleme mit sich bringen.

Billigimporte setzen Bauern unter Druck. Die Vorfälle in deutschen Fleischfabriken zeigten das Problem deutlich auf. Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstlinger (ÖVP) forderte "eine klare und einfache Herkunftskennzeichnung für verarbeitete Produkte". Die PN trafen zum Thema den St. Johanner Unternehmer Bernhard Urban. Er führt seit 23 Jahren den Familienbetrieb der Fleischhauerei und ist stolz auf die eigene Schlachtung.
Redaktion: Können wir aus den jüngsten Vorfällen der Corona-Krise wieder etwas lernen? Und könnte so etwas auch bei uns passieren?Bernhard Urban: Grundsätzlich kann ein solcher neuerlicher Covid-19-Ausbruch ja überall passieren, das sehen wir jetzt auch im kleinen Rahmen durch das neuerliche Cluster in Salzburg. Doch man kann durchaus Lehren daraus ziehen, etwa dass es wichtig ist, darauf zu schauen, dass unter sozialen Rahmenbedingungen gearbeitet wird.
Wie sieht es im Pongau mit Schlachtbetrieben aus? Es gibt ja nicht mehr sehr viele?Nein, nur mehr wenige, kleine Fleischer und Direktvermarkter schlachten selbst. Was eigentlich selbstverständlich ist, wird auch immer schwieriger. Es werden immer weniger statt mehr. Man muss schon sagen, dass es bei uns sehr hohe Auflagen und Standards für eine Schlachtung gibt. Was wir ablehnen, sind lange Wege für Schlachtungen quer durch Europa. Wenn geschlachtet wird, so soll das so nah wie möglich erfolgen, um auf lange Tiertransporte zu verzichten. Wir kennen unsere Bauern und Produzenten.
Welchen Tipp kann man hierzu Konsumenten geben, damit man auch weiß, was man kauft?Bei verpackten Lebensmitteln sollte man unbedingt auf die Etikette achten - AT steht für Österreich - bzw. auf Zertifizierungen schauen. Und natürlich nachfragen, woher das Fleisch stammt.
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