Der erste Freitag nach dem Dreikönigstag: An diesem Tag lädt das Führungsunterstützungsbataillon 2 (FüUB2) zum Neujahrsempfang in die Krobatinkaserne. Stets wird hier das vergangene Jahr aus Bundesheersicht beleuchtet und ein Ausblick auf das neue Jahr geboten.
Das vergangene Jahr begann gleich mit einer großen Änderung für die St. Johanner Soldaten, erklärte Bataillonskommandant Oberst Johannes Nussbaumer, wurde das FüUB 2 doch dem neu gebildeten Kommando Führungsunterstützung & Cyber Defence unterstellt. Mit diesem neuen Kommando wird den aktuellen strategischen Herausforderungen Rechnung getragen. Neben den bisherigen international definierten Kampffeldern Land, Luft, See und zuletzt Weltraum gewannen durch die technologischen Entwicklungen und die globale digitale Vernetzung vor allem der Cyber-Raum sowie das Informationsumfeld als immaterielles Kampffeld zunehmend an Bedeutung. Dieser Entwicklung wird Rechnung getragen, deshalb zählt zum Aufgabengebiet des Bataillons auch die elektronische Kampfführung. All dies erfordert viel Know-how und Technik, das Bundesheer greift in diesem Bereich neben Soldaten auch auf viele Zivil- und Vertragsbedienstete zurück. Dem FüUB2 sind 280 systemisierte Arbeitsplätze zugewiesen, der Besetzungsgrad liegt nur bei 78 Prozent.
Nach vielen Jahren des Sparens wird beim Bundesheer wieder aufgerüstet, Personal wird dringend gesucht und zwar sowohl im militärischen als auch zivilen Bereich. Oberst Nussbaumer legte auch die Wünsche des neuen Verteidigungsministers Mario Kunasek (FPÖ) dar. Dieser will das Verteidigungsbudget mittelfristig auf ein Prozent des BIP erhöhen. Derzeit stehen dem Bundesheer 2,18 Milliarden Euro im Jahr zur Verfügung, was 0,65 Prozent des BIP entspricht. Eine Erhöhung auf 1 Prozent würde jährlichen Ausgaben von 3,5 Milliarden Euro entsprechen, also rund ein Drittel mehr. Weiters will Kunasek den Sold von Grundwehrdienern auf das Niveau der Mindestsicherung anheben. Dies würde eine Steigerung von derzeit knapp über 300 Euro auf rund 850 Euro betragen. Ob diese Pläne auch das Wohlgefallen von Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) finden werden, ist eine andere Sache.
Jedenfalls sind aber Budgetmittel für Infrastrukturprojekte des Bundesheeres reserviert, davon soll auch die Krobatinkaserne profitieren. So wird heuer die alte Aschenbahn (welche zudem die untypische Länge von 375 Meter hat) durch eine moderne Rennbahn ersetzt. Kosten: 300.000 Euro. Nötig ist auch die Modernisierung der Werkstätte: Kosten: Drei Millionen Euro. Mit rund 20 Millionen Euro würde der Neubau einer alten Mannschaftsunterkunft zu Buche schlagen. Hier herrscht Handlungsbedarf, laut Nussbaumer handelt es sich beim betroffenen Block um einen "Nachkriegsbau der billigsten Sorte."



