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Damit Wildtiere nicht in den Tod getrieben werden

Eine besondere Herausforderung sind die großen Schneemassen heuer für die Fütterungsbetreuer und das Wild. Die LN holten sich bei Bezirksjägermeister Stefan Palffy Auskunft.

Verzweifelt versuchte dieses Tier im Pinzgau, das rettende Ufer zu erreichen. Ohne die Hilfe von Jägern hätte es das nicht geschafft.  
Verzweifelt versuchte dieses Tier im Pinzgau, das rettende Ufer zu erreichen. Ohne die Hilfe von Jägern hätte es das nicht geschafft.  
www.respektieredeinegrenzen.at
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Ein gut eingespieltes Fütterungssystem gibt es im Lungau. Für die Fütterungsbetreuer sei es aktuell eine große Herausforderung, besonders in höheren Lagen. Bezirksjägermeister Stefan Palffy: "Rund 20 Fütterungen gibt es im Lungau. Sie werden mit sehr viel Energie betreut." Ob es heuer - durch die großen Schneemengen bedingt - mehr Ausfälle geben wird, sieht die Jägerschaft erst bei der Schneeschmelze. Damit Wildtiere ihre Energiereserven durch diese hohen Herausforderungen behalten und durch den Winter kommen, appelliert Stefan Palffy auch an Freerider und Tourengeher: "Es gibt eine Zusammenarbeit mit der Ferienregion und anderen Organisationen. Tourenskiführer werden gemeinsam ausgearbeitet. Wir hoffen darauf, dass die Ruhezonen eingehalten werden. Das Wild hat mit dem Schnee schon mit genug Herausforderungen zu kämpfen. Das Wild wird aufgeschreckt und versucht zu flüchten. Es braucht Energiereserven, die es ohnehin nicht hat. Besonders im Winter zehrt es davon."

Während im Sommer das Nicht-Einhalten der Ruhezeiten für Beunruhigung sorgt, ist die Situation im Winter prekärer: "Das Wild kommt nicht aus. Es hat keine Skier oder Schneeschuhe an. Es sollte einen bewusst sein, dass bei unbefahrenen Hängen im Wald auch Ruhezonen liegen können. Das Problem ist die erste Spur. Dann fahren nämlich auch weitere Skifahrer den Spuren nach." Aber gibt es nicht schon genügend Aufklärungsarbeit? "Eigentlich schon und es gibt auch genügend Variantenrouten für Freerider und Skitourengeher. Das Wild braucht seine Ruhezonen. Diese sollten eingehalten werden. Dafür braucht es Verständnis. Der Schwächste in der Kette hat ein Problem, und das ist das Wild. Wir wollen die Wintersportler vor allem in Richtung Rücksichtnahme sensibilisieren", sagt der Weißpriacher.

Im Zehn-Jahres-Schnitt sei es heuer eine Extremsituation: "Eine gewisse Auslese gibt es im Winter immer. Schwächere Stücke sind dadurch mehr gefordert. Früher gab es aber noch strengere Winter."

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