Das Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Schwarzach feiert heuer sein 175-jähriges Bestandsjubiläum. Im Jahr 1844 nahmen sieben geistliche Schwestern in einem von Fürsterzbischof Kardinal Schwarzenberg adaptierten, ehemaligen Missionshaus ihren Dienst auf, um dort kranke oder verletzte Menschen zu versorgen. Das bis heute in der Tradition der Barmherzigen Schwestern geführte Ordensspital hat sich seitdem zum zweitgrößten Krankenhaus im Bundesland Salzburg entwickelt. Mit mehr als 500 Betten, 13 Primariaten und mehr als 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stellt das Pongauer Klinikum als Schwerpunktkrankenhaus die medizinische Versorgung der Bevölkerung im Süden des Landes sicher.
Giselabahn brachte Arbeitskräfte und Patienten
Im Jahr 1876 übergab der Kardinal den ganzen Besitz sowie die gesamten Schulden an die Schwestern. Mit dem Bau der Giselabahn zwischen Salzburg und Tirol kamen immer mehr Menschen und mehr Arbeitsplätze in das Salzachtal und so stieg auch der Bedarf an Betten im Krankenhaus. 1928 konnte ein neuer Trakt des Spitals fertiggestellt werden, in dem vor allem die Chirurgie Platz fand. Das Spital verfügte nun über 130 Betten, im selben Jahr erhielt das Haus auch das Öffentlichkeitsrecht.
Einen maßgeblichen Aufschwung erlangte das Schwarzacher Krankenhaus nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Seit 1958 verfügt das Haus über eine eigene Krankenpflegeschule - es war damals die erste außerhalb der Landeshauptstadt Salzburg. Einen negativen Höhepunkt erlebte das Spital im Herbst 1981, als ein Großbrand große Teile des Klinikums verwüstete. Dann gelang der Wiederaufbau und in den darauffolgenden Jahren eine umfangreiche bauliche Erweiterung, die mit der Inbetriebnahme des neuen Kinderspitals im Jahr 2014 ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte. Ein wesentlicher Meilenstein für die weitere Entwicklung des Hauses war die Änderung der Rechtsform in eine Betriebsges.m.b.H. im Jahr 1985.
Medizinischer und seelischer Beistand für Patienten
Noch heute leben zwölf Schwestern des Ordens in Schwarzach. Einige von ihnen sind im Krankenhaus tätig, beispielsweise in der Leitung des Hauses oder in der Krankenhaus-Seelsorge. "Unser Klinikum steht als Ordensspital - ganz in der Tradition seiner Gründung vor 175 Jahren - neben seinem medizinischen Leistungsspektrum besonders auch für zuwendungs- und würdevolle, ganzheitliche Betreuung. Im Krankenhaus gibt es immer wieder schwierige Situationen, die neben ärztlicher Kunst auch andere Antworten erfordern. Deshalb ist uns das seelsorgliche Angebot besonders wichtig", betont Schwester Katharina, Geschäftsführerin im Kardinal Schwarzenberg Klinikum.
Das Krankenhaus ist Wirtschaftsmotor für den gesamten Pongau
Das Kardinal Schwarzenberg Klinikum ist heute Arbeitgeber für mehr als 1500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ein zentraler Wirtschaftsmotor für den gesamten Pongau. "Wir sind stetig auf Wachstumskurs, die medizinischen und pflegerischen Leistungen wurden in den letzten Jahrzehnten immer erweitert. Davon profitiert die Bevölkerung in unserem großen Einzugsgebiet Innergebirg und Teilen des Ennstals natürlich enorm, ebenso die zahlreichen Touristen, die unsere Hilfe benötigen", so der kaufmännische Geschäftsführer Ludwig Gold.
Im Jubiläumsjahr 2019 bietet das Klinikum eine eigene Veranstaltungsreihe für die Bevölkerung - von Info-Nachmittagen rund um die Themen Bauch (29. März) und "Pflegende Angehörige" (17. Mai) über einen Tag der offenen Tür (21. September) bis zu einem Informationsnachmittag der Barmherzigen Schwestern, an dem diese auch in ihre Klausur einladen (8. November). Ein großer Festakt mit geladenen Gästen wird am 20. August stattfinden - auf den Tag genau 175 Jahre nachdem die ersten Schwestern in Schwarzach ihren Dienst begonnen haben.