Armut unter Frauen ist leider auch in Salzburg bittere Realität. Sie verdienen weniger, arbeiten häufiger Teilzeit und übernehmen einen Großteil der unbezahlten Sorgearbeit. Diese Arbeit hält Familien, Pflege und Gesellschaft zusammen, wird aber kaum anerkannt und finanziell wenig bis gar nicht abgegolten.
Später bleibt den Frauen eine Pension, die oft nicht reicht. Doch gerade dann steigt der Bedarf an medizinischer Versorgung. Wer wenig hat, verschiebt Arztbesuche, spart bei Medikamenten oder verzichtet auf eine Therapie, obwohl sie notwendig wäre.
Im Frauengesundheitszentrum zeigt sich das Tag für Tag bei den Beratungen. Es sind Frauen, die erschöpft sind, Frauen, die Gewalt erleben, und Frauen, die sich zwischen Miete und Behandlung entscheiden müssen. Viele wissen genau, was ihnen helfen würde, doch oft scheitert es an Selbstbehalten oder an zu langen Wartezeiten.
Wer wenig Geld zur Verfügung hat, bleibt zurück. Das ist keine persönliche Schwäche. Es ist ein strukturelles Problem, das dringend behandelt gehört. Solange Sorgearbeit nicht abgesichert wird und Gesundheit vom Einkommen abhängt, wird sich nichts an der prekären Situation von vielen Frauen in Salzburg ändern.
