26-jähriger Angeklagter ist selbst drogensüchtig. Ihm wurde ein Strafaufschub zur Absolvierung einer Therapie gewährt.

Zu einer unbedingten Freiheitsstrafe von zwölf Monaten ist heute, Freitag, ein Drogendealer bei einem Prozess am Landesgericht Salzburg rechtskräftig verurteilt worden. Der 26-jährige, geständige Angeklagte hat im Vorjahr im Pinzgau 5,3 Kilo Cannabis an zumindest drei Abnehmer verkauft. Mit dem Erlös von insgesamt 37.000 Euro finanzierte er sich vorwiegend seine Drogensucht.
Der Beschuldigte wurde wegen Suchtgifthandels und unerlaubten Umgangs mit Suchtgiften schuldig gesprochen. Er hat bereits zwei einschlägige Vorstrafen, die ihm jeweils bedingt nachgesehen wurden. Seit Juni befindet er sich in der Justizanstalt Salzburg in Untersuchungshaft.
"Sie sind zwei Mal von der Justiz sanft behandelt worden, jetzt wird mit der unbedingten Strafe ein deutliches Signal gesetzt", erklärte heute Richter Peter Egger. Staatsanwalt Mathias Haidinger und Verteidigerin Alina Hartl verzichteten auf Rechtsmittel. Die Strafdrohung reichte bis zu drei Jahren Haft.
Weil der Beschuldigte, der selbst Cannabis und Kokain konsumierte, zusicherte, er werde sich bessern und in der "Zukunftsschmiede" eine stationäre Drogen-Therapie absolvieren, gewährte ihm der Richter einen Strafaufschub von zunächst einem Jahr. Falls der türkische Staatsbürger die Therapie positiv absolviert, könne die verhängte Strafe bedingt nachgesehen werden, erläuterte Egger. Der Angeklagte wurde nach der Verhandlung aus der U-Haft entlassen. Er hat bereits eine Zusage für einen Therapieplatz in der Tasche.
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