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Die Zahl der Unfälle mit Kindern steigt wieder

In Salzburg kommt es im Schnitt jede Woche zu vier Verkehrsunfällen, bei denen Kinder verletzt werden. Darauf macht der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) aufmerksam.

Symbolbild
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Die Zahl der Kinderunfälle hat zuletzt wieder zugenommen. Das Verkehrssystem müsse mehr Rücksicht auf Kinder nehmen, betont der VCÖ. Im Ortsgebiet könne mit Verkehrsberuhigung, einem dichten Netz an Geh- und Radwegen und übersichtlichen Kreuzungen die Sicherheit der Kinder erhöht werden.
"Unser Verkehrssystem nimmt auf Kinder viel zu wenig Rücksicht. Das spiegelt sich leider auch in der Unfallstatistik wider", stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest. Im ersten Halbjahr 2018 (für das zweite Halbjahr liegen noch keine Daten vor) wurden im Land Salzburg 99 Verkehrsunfälle gemeldet, bei denen Kinder verletzt wurden - um 12,5 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2017.
Der VCÖ weist darauf hin, dass auch im Gesamtjahr 2017 die Zahl der Kinderunfälle mit 203 um 24 höher war als im Jahr 2016 und im Jahr 2016 mit 179 um 26 höher als im Jahr 2015. Im Zeitraum 2013 bis inklusive erstes Halbjahr 2018 wurden bei 1014 Verkehrsunfällen 1106 Kinder verletzt und sieben Kinder kamen ums Leben.
Jedes vierte Kind, das Opfer eines Verkehrsunfalls wurde, war zu Fuß unterwegs und jedes fünfte mit dem Fahrrad. Probleme bereiten im Ortsgebiet unter anderem zu hohes Tempo des Kfz-Verkehrs, selbst in Wohngebieten, zu schmale Gehwege, unübersichtliche Kreuzungen und fehlende Radverbindungen. In den Regionen fehlen häufig sichere Geh- und Radverbindungen von einer Siedlung zum nächsten Ortsgebiet.

Der VCÖ fordert deshalb, verstärkte Maßnahmen, um die Sicherheit für Kinder, die zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind zu erhöhen. Der VCÖ spricht sich für mehr Verkehrsberuhigung im Ortsgebiet aus, für ein durchgängiges Netz an Gehwegen und mehr Radverbindungen. Durch Schulstraßen, wie es sie in der Stadt Salzburg vor sechs Volksschulen gibt, könne ebenfalls die Verkehrssicherheit der Kinder erhöht werden.
Eine weitere wichtige Maßnahme: Um Kreuzungen übersichtlicher zu machen und damit Autofahrer Kinder besser sehen können, soll das Halte- und Parkverbot vor Schutzwegen von derzeit fünf auf zehn Metern ausgeweitet werden, verlangt der Experte.

Wichtig sei zudem, dass Lkw rasch mit elektronischen Abbiegeassistenten nachgerüstet werden, damit Unfälle durch abbiegende Lkw verhindert werden. Die Stadt Salzburg lässt die 60 Lkw des Bauhofs mit Abbiegeassistenten nachrüsten. Der VCÖ hofft, dass noch mehr Städte, Gemeinden und Unternehmen diesem Beispiel folgen.

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