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Durchstich: Die Glocknerstraße ist wieder frei

Die Räumtrupps aus Salzburg und Kärnten trafen sich beim Hochtor. Ab 29. April ist die hochalpine Straßenverbindung befahrbar.

Zwei Wochen waren nötig. Dann war es geschafft. Beim Hochtor in 2504 Meter Seehöhe trafen sich heute, Dienstag, die Räumtrupps aus Salzburg und Kärnten. "Der Winter heuer war relativ mild. Unterm' Strich kam aber doch jede Menge Schnee zusammen", sagte Peter Embacher. Er ist der technische Betriebsleiter und zugleich Leiter der Schneeräumung der Großglockner Hochalpenstraßen AG (GROHAG). Ihn kann nichts aus der Ruhe bringen. Auch dann nicht, wenn es zwischendurch kräftig schneit und weht.

"Wir haben mit den Arbeiten planmäßig angefangen, aber gerade zum Ende hin haben uns die akuten Schneefälle einige Arbeit bereitet", sagt er. 500.000 Kubikmeter Schnee wurden in den vergangenen zwei Wochen von 15 Männern und den vier Rotationspflügen "System Wallack" weggeräumt. Dazu kamen noch zehn weitere Maschinen zum Einsatz. An manchen Stellen mussten auch Lawinen gesprengt werden. Die Straßenverbindung von Salzburg nach Kärnten, die Zufahrt zur Kaiser-Franz-Josefs-Höhe und zur Edelweiß-Spitze sind ab Freitag, 29. April, wieder frei befahrbar. Mit 2571 Meter Seehöhe ist die Edelweiß-Spitze der höchste Punkt der Großglockner Hochalpenstraße.

Sechzig Jahre alte Pflüge im Einsatz

Die Hauptrolle der Räumung kommt immer noch den über sechzig Jahren alten Rotationspflügen zu. Es gibt nach wie vor keine besseren Geräte als jene Pflüge, die seit den 1950er Jahren hier ihren Dienst verrichten. Dank ihrer Leistungsfähigkeit und Ausmaße eignen sie sich für den Einsatz auf Steigungen bis 60 Prozent Geländeneigung. Verwendet werden können sie auch für die Räumung von Straßen, Kehren und Parkplätzen. Die Pflüge sind so durchdacht konstruiert, dass sie die Straße nicht beschädigen - und sich gleichzeitig auch auf unebenem Untergrund selbst "freischaufeln" können. Franz Wallack hat nicht nur den Bau dieser nach wie vor faszinierenden Hochalpenstraße in die Tat umgesetzt. Er gelang ihm auch, eine einzigartige Maschine zu entwickeln.

Früher schaufelten 350 Männer

Fast ein halbes ist die Großglockner Hochalpenstraße unter Schneemassen verborgen. Bis zu zwanzig Meter können es an manchen Stellen sein. Lawinen, Stürme und Schneeverfrachtungen lassen diese ganz spezielle Welt aus Schnee entstehen. Die Schneeräumung war immer eine Herausforderung. In den Anfangsjahren schaufelten sich 350 Männer 70 Tage lang die Hände wund. 1953 übernahmen die Rotationspflüge diese Arbeit. Gebaut wurden sie in den Voest Stahlwerken Linz.

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