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Ein Brasilianer liebt den Pinzgau, die Blasmusik und den Schnee

Bei der WM in Seefeld griff Matheus De Santana Vasconcellos im Langlauf an. "Brazo" wohnt seit knapp zehn Jahren in Weißbach und Saalfelden. Als Sportler verfolgt er das Ziel "Peking 2022".

„Brazo“ brachte südamerikanisches Flair nach Seefeld. Der Langlauf-Sprint gefällt ihm – der Fokus liegt aber klar auf Biathlon. Den Wintersport zieht der Brasilianer dem Fußball vor, hobbymäßig kickt er aber gern: „Ich bin schon für den UFC St. Martin/Lofer aufgelaufen.“ Sein „nordischer“ Verein ist der SK Saalfelden.
„Brazo“ brachte südamerikanisches Flair nach Seefeld. Der Langlauf-Sprint gefällt ihm – der Fokus liegt aber klar auf Biathlon. Den Wintersport zieht der Brasilianer dem Fußball vor, hobbymäßig kickt er aber gern: „Ich bin schon für den UFC St. Martin/Lofer aufgelaufen.“ Sein „nordischer“ Verein ist der SK Saalfelden.

"Servus, ich bin der ,Brazo' und ich bin kein Fußballer, sondern ein brasilianischer Langläufer". So stellte sich der 18-Jährige mit Pinzgauer Akzent kürzlich in einem Video von "sport.tirol" vor.

"Brazo" - diesen Spitznamen bekam er in seiner Zeit an der Nordischen Skimittelschule Saalfelden. Eigentlich jagt er als Biathlet sportlichen Ambitionen nach, für die nordische Ski-WM in Seefeld legte er das Gewehr ab. Im September des Vorjahres wurde er Südamerika-Meister im Langlauf-Sprint, ergatterte so ein Ticket für die Weltmeisterschaft.

Der Bewerb über 1,6 Kilometer wurde zum einmaligen Erlebnis. "Es war eine Ehre, dabei zu sein." Auch mit dem Ergebnis - Platz 88 unter 145 Startern - zeigt er sich zufrieden. "Ich wollte eine Zeit unter 3:30 Minuten schaffen, habe mit 3:29 eine Punktlandung hingelegt."

"Brazo" kam im Alter von neun Jahren nach Weißbach, vor rund einem Jahr übersiedelten seine Mutter und sein Stiefvater nach Saalfelden. Skifahren, Skispringen, Langlaufen, in der nordischen Skimittelschule hat er alles ausprobiert. Am meisten hat ihm Biathlon getaugt. Trainer Mark Hauser erinnert sich: "Sein Einsatz war immer schon sehr groß. Er glaubt an sich, hat es sich wirklich verdient." Als Kopfsponsor trägt "Brazo" das Café Auvogl, den Betrieb von Weißbachs Bürgermeister Josef Hohenwarter, in die Welt hinaus. Der Bäckermeister sagt: "Er ist einfach ein vifer, lässiger Kerl, der auch schon bei mir in der Backstube angepackt hat. Es freut mich sehr für ihn, dass er es zur WM geschafft hat."

Mit Weißbach verbindet ihn auch die dortige Trachtenmusikkapelle, neben Fußball ein großes Hobby des Brasilianers. "Ich spiele Trompete. Im Winter komme ich durch das viele Reisen wenig dazu. Es ist aber ein guter Ausgleich. Ich liebe die Blasmusik." Mit Freunden im Bierzelt zu spielen, sei irrsinnig cool.

Eiskalt zeigt er sich vielfach am Schießstand. "Dort läuft es schon ganz gut, in der Loipe muss ich aufholen. Darauf lege ich den Fokus." Das große Ziel ist, als Biathlet bei den Olympischen Spielen 2022 in Peking zu starten.

Im Nordischen Ausbildungszentrum Eisenerz absolviert "Brazo" nebenbei die Lehre zum Konstrukteur mit Schwerpunkt Maschinenbau. Priorität hat der Spitzensport. Klappt es nicht, hat er einen guten Plan B - "diese duale Ausbildung ist super".

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