Die KFV-Bädertour findet seit Juli österreichweit in den Landeshauptstädten statt. Die genauen Veranstaltungstermine können im KFV erfragt werden. Mit Unterstützung des Österreichischen Roten Kreuzes macht die KFV Bädertour in jedem Bundesland Halt, um Erwachsene und Kinder für das richtige Verhalten bei Ertrinkungsunfällen und deren Verhinderung zu sensibilisieren. Dabei wird vor allem der Faktor "Zeit" bei Badeunfällen zentral in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gerückt. "Sauerstoffmangel führt bereits nach wenigen Minuten zu irreparablen Gehirnschäden bis hin zum Tod. Für einen möglichst guten Ausgang zählen bei der Rettung sowie Wiederbelebungsmaßnahmen wenige Augenblicke", erklärt Harald Hertz, Chefarzt des Wiener Roten Kreuzes.
Laut Unfalldatenbank des KFV gibt es jährlich knapp 4000 Verletzte nach einem Badeunfall. 46 Personen starben dabei im Jahr 2012. Dabei sind vor allem Kleinkinder stark gefährdet, die bei Gefahrensituationen im Wasser in einen reflexartigen Schockzustand geraten und so weder auf sich aufmerksam machen noch sich selbst aus ihrer Lage befreien können. "Zwei Minuten, etwa die Dauer eines kurzen Telefonats, reichen aus, dass ein Kind im Wasser das Bewusstsein verliert. Nach fünf Minuten kann Sauerstoffmangel bereits zum Tod führen", veranschaulicht Thann mit typischen Alltagssituationen, wie minimal das Zeitfenster bei Badeunfällen ist, in dem das Schlimmste vermieden werden kann. Durchschnittlich fünf Kinder unter 15 Jahren ertrinken pro Jahr in Österreich - davon sind vier Kinder unter 5 Jahre alt. In der Altersgruppe der Kleinkinder unter fünf Jahre ist das Ertrinken somit die häufigste unfallbedingte Todesursache.
Es ist im wahrsten Sinn des Wortes von lebensrettender Bedeutung, dass Kinder - auch wenn sie schon schwimmen können - in der Nähe von Gewässern nie unbeaufsichtigt bleiben. Gerade bei Kleinkindern gilt: Ist die Aufsichtsperson nicht in Reichweite, also einen bis maximal drei Schritte entfernt, bleibt für die Rettung wenig Zeit - manchmal zu wenig, um schlimme Folgen zu verhindern."Es liegt an uns Erwachsenen aufmerksam und vorrausschauend zu handeln, damit unsere Kinder erst gar nicht in diese Gefahr geraten. Aufklärung und Sensibilisierung müssen hierfür ganz klar gefördert werden", unterstreicht die Wiener Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely die Relevanz dieser Informationsoffensive.
Bei den österreichweiten neun Haltestellen der KFV Bädertour 2014 sollen Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen angesprochen werden. Dabei darf Sicherheitsexperte Helmi natürlich nicht fehlen. Erwachsene können sich Tipps zur Unfallprävention bei den KFV-Sicherheitsexperten holen. Eine simulierte Rettungsaktion des Roten Kreuzes wird den Besuchern der Bädertour zeigen, wie Bergung und Reanimation im Ernstfall optimal durchgeführt werden.