SN.AT / Salzburg / Chronik

Große Wirtschaft für die Kleinen

Mit einem neuen Leader-Projekt im Gasteinertal sollen regionale Wirtschaftskreisläufe gestärkt und dem Facharbeitermangel entgegengewirkt werden. Dabei setzt man schon bei Volksschulkindern an.

Die Bad Gasteiner Volksschüler waren die ersten, die die Salzburg-begreifen-Karte benutzen (hier ein Bild von 2019). Nun wird ein maßgeschneidertes Angebot für Gasteiner Volksschulkinder entwickelt.
Die Bad Gasteiner Volksschüler waren die ersten, die die Salzburg-begreifen-Karte benutzen (hier ein Bild von 2019). Nun wird ein maßgeschneidertes Angebot für Gasteiner Volksschulkinder entwickelt.

Im Gasteinertal wird rund um den Wirtschaftsverein "Ein Gastein" seit Jahren viel unternommen, um den jungen Gasteinerinnen und Gasteinern eine Berufsausbildung im Tal schmackhaft zu machen. So soll gleichzeitig dem Facharbeitermangel entgegengewirkt werden.

Diese Aktivitäten erhalten nun zusätzlichen Auftrieb, denn das von Ein Gastein eingereichte Projekt "Gastein Morgen - Lebensraum und Arbeitswelt" erhält nun eine Leader-Förderung. 151.000 Euro werden in den kommenden Jahren in das Projekt fließen, die Förderquote dabei beträgt 60 Prozent. Ein Gastein-Geschäftsführer Christian Göttlich erklärt, wofür das Geld verwendet wird. "Wir werden unsere Bemühungen, der Abwanderung entgegenzuwirken und dem Fachkräftemangel entgegenzusteuern, weiter verstärken. Es geht darum, die Lehre für junge Leute attraktiver zu machen und ihr Image aufzupolieren."

Miteinbezogen werden bereits bestehende Angebote wie die Gasteiner Lehrlingsmesse oder überbetriebliche Ausbildungen. Mit einer eigenen Gastein-Lehrlingscard erhalten die Lehrlinge zahlreiche Vergünstigungen im Tal. Im Rahmen der Gastein-Akademie werden zahlreiche Kurse und Fortbildungen angeboten, der Bogen spannt sich vom Excel-Kurs bis zum Staplerschein.

Neu und ganz wesentlich für das Leader-Projekt ist der Punkt "Gastein begreifen". Dabei wird die Idee von "Salzburg begreifen" weitergeführt. PN-Leser wissen, worum es geht: Die drei Gasteiner Lehrerinnen Susanne Fink, Elisabeth Gruntschnigg und Gabi Wagner entwickelten ein völlig neues Lehrmaterial für Volksschulen, das den Schülern ihr Bundesland auf allen Ebenen begreifbar machen soll. Herzstück ist eine 16 Quadratmeter große, begehbare Satellitenlandkarte, die mittels Lernzubehör in eine dreidimensionale Lernlandschaft verwandelt werden kann. Die Themen reichen dabei von Geografie über Landwirtschaft und Tourismus bis zu Handel, Industrie und Wirtschaft im Allgemeinen. Mehr dazu auch unter: salzburg-begreifen.at

Die Wirtschaft und was und wie alles zusammenhängt, und das ganz spezifisch auf das Gas-teinertal abgestimmt, wird in "Gastein begreifen" thematisiert. Es werden die wirtschaftlichen Zusammenhänge erklärt, etwa warum auch für einen Tischler der Tourismus wichtig ist, gleichzeitig werden die Berufsbilder und Angebote der einzelnen Betriebe vorgestellt.

Das Angebot richtet sich an Volksschüler. "Wir wollen mit der Bewusstseinsbildung bereits bei den ganz Jungen ansetzen", so Göttlich. Da passt es auch sehr gut, dass der Punkt Wirtschaftserziehung und Berufsbildung in die Lehrpläne der heimischen Volksschulen eingeführt wird. Das Angebot von "Gastein begreifen" soll altersgerecht und niederschwellig wirtschaftliche Zusammenhänge erklären. Die drei Lehrerinnen sind dabei, Ideen dafür zu sammeln und das Konzept auszuarbeiten. Auf das Ergebnis darf man gespannt sein, "Salzburg begreifen" jedenfalls wurde zu einem Riesenerfolg. Das Grundkonzept von "Gastein Morgen - Lebensraum und Arbeitswelt" kann - entsprechend lokal adaptiert - auf andere Regionen übertragen werden.

PONGAU-NEWSLETTER

Jetzt kostenlos anmelden und wöchentlich topaktuelle Informationen aus Ihrer Region kompakt per E-Mail erhalten.

*) Eine Abbestellung ist jederzeit möglich, weitere Informationen dazu finden Sie hier.

KOMMENTARE (0)