Heftige Regenfälle haben in Deutschland zu schweren Überschwemmungen geführt: Ganze Straßenzüge wurden in Niederbayern zerstört, Keller und Häuser geflutet, mindestens fünf Menschen kamen ums Leben. Das bayerische Simbach war besonders stark betroffen. Während Einsatzkräfte weiter gegen Dammbrüche kämpfen und Menschen aus überfluteten Häusern befreien, nutzten zwei Salzburger die Situation schamlos aus und gingen auf Diebestour.
"Die Polizei hat bereits zwei Plünderer aus dem Bereich Salzburg festgenommen, die das Leid der Menschen in Simbach am Inn ausnutzen wollten", sagte der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Donnerstag. Herrmann verurteilte das Plündern auf Schärfste: "Das ist unbegreiflich und schändlich."
Laut Polizeisprecher Michael Emmer stammen beide mutmaßlichen Täter, ein 22-Jähriger und ein 23-Jähriger, aus Salzburg, wohnen aber mittlerweile nicht mehr im Bundesland. Der Ältere ist in Braunau gemeldet. Die zwei festgenommenen jungen Männer hätten versucht, in der Nacht ein Radio aus einem Auto zu stehlen.
Auch andere ähnliche Vorfälle hätten sich bereits ereignet: Plünderer hielten im Katastrophengebiet in zerstörten Geschäften, Wohnungen und Autos nach Beute Ausschau.
Das verheerende Hochwasser in Niederbayern war laut Herrmann nicht vorherzusehen. "Innerhalb von wenigen Minuten ist in einigen Gebieten der Wasserstand um mehrere Meter angestiegen", sagte er am Donnerstag beim Besuch des Hochwassergebiets. Weiterhin würden Menschen vermisst. "Es werden Taucher eingesetzt, um nach den Vermissten zu suchen", sagte der Innenminister.