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Ihr stinkt die Kot-Kampagne

Marlene Linhuber stören die neuen Plakate. Sie würden die Kluft zwischen Hundefreunden und deren Gegnern vergrößern.

Marlene Linhuber mit ihrem Border Collie „Ico“: „Ich wünsche mir beim Hundekot- Problem einen positiveren Zugang.“Bild: rachersberger
Marlene Linhuber mit ihrem Border Collie „Ico“: „Ich wünsche mir beim Hundekot- Problem einen positiveren Zugang.“Bild: rachersberger

Seit einigen Wochen sind sie quer durchs Stadtgebiet zu finden. Plakate, die bewusst provozieren und das Problem mit zurückgelassenem Hundekot aufzeigen sollen. Ein Hundehaufen wird als Schokoeis "ästhetisch" dargestellt. Der Slogan dazu: "Die Kacke ist am Dampfen." Genauso wie die über soziale Medien verbreitete Videosequenz regen die Plakate zur Diskussion an. Jegliche Aufmerksamkeit, die dem Thema gewidmet werde, sei prinzipiell zwar gut, sagt Marlene Linhuber. Doch stößt sie sich an der Art, wie die Botschaft vermittelt wird. Die pensionierte Berufsschullehrerin schildert: "Die Kampagne stinkt mir zum Himmel. Für Leute, die keine Freude mit Hunden haben, ist das ein gefundenes Fressen, ich habe schon einige blöde Kommentare gehört. Die Plakate dividieren noch mehr auseinander."

"Über Geschmack lässt sich streiten"

Die Stadtgemeinde will Hundehalter vor allem ihre Verantwortung bewusst machen. Im jüngsten Stadtblatt heißt es wörtlich: "Über Geschmack lässt sich streiten, lautet ein gängiges Sprichwort. Nicht jeder ist über die Bildsprache der Kampagne zum Thema Hundehaltung erfreut. Da sich die Situation aber seit Jahrzehnten nicht ändert und konventionelle Formen der Kommunikation nicht die gewünschten Erfolge brachten, hat sich die Stadtgemeinde für eine progressivere und provokantere Form der Sprache entschieden." So solle ganz klar vermittelt werden, dass die Verschmutzung von Wegen und Grünflächen kein Kavaliersdelikt sei.

Linhuber würde sich dem Thema lieber auf positive Weise nähern: "Etwa mit einer Bildergalerie, die zeigt, wie es sich gehört - ein Hund, der gerade das Hauferl macht; eine Hand, die es mit Sackerl aufklaubt; und eine, die es in den Mistkübeln schmeißt." Zudem würde es keine Hundebeauftragten brauchen, "wenn jeder die Traute hätte, bei Fehlverhalten aufmerksam zu machen." Die Hundehalterin möchte an dem Thema dranbleiben, hatte diese Woche bereits einen Termin im Stadtamt. "Ich will Ideen sammeln. Gefragt sind weitere Vorschläge, wie man das Problem besser in Griff bekommen kann. Ich freue mich über viele Anregungen per E-Mail: hundico@gmx.at".

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