Hans Rathgeb, Präsident des Salzburger Landesgerichts, ist sichtlich stolz. "Die Generalsanierung und Erweiterung des Justizgebäudes ist ein Jahrhundertprojekt", betont er am Donnerstag bei der beeindruckenden Führung durch die aktuelle Großbaustelle Justizgebäude mit Adresse Rudolfsplatz 2.
Dort bleibt seit Sommer 2015 innerhalb der Außenmauern kein Stein auf dem anderen. Damit bis Juli 2018 ein hochmoderner, bürgernaher Justizkomplex mit 27.300 m2 Gesamtfläche entstehen kann, wird geschremmt, gegraben, gehämmert, gebohrt. Die Abbruch- und Aushubarbeiten im Innenhof sind jetzt abgeschlossen. Parallel wird bereits ein Y-förmiger Zubau errichtet - mit Eingang samt Sicherheitsschleuse, Verhandlungssälen und Justiz-Servicecenter.
"Vor über 100 Jahren wurde einst das Landesgericht samt angeschlossenem Gefangenenhaus errichtet", erzählt Rathgeb. "Seither gab es nie eine nennenswerte Sanierung. Jetzt, nach der dringend notwendig gewordenen Absiedlung des Gefängnisses in den modernen Neubau nach Puch, entsteht nun ein Gerichtskomplex, der in jeder Hinsicht bürgernah sein wird", betont der Präsident in weißem Bauhelm und gelben Gummistiefeln. Warum bürgernah? "Zum Einen haben wir dann einen eigenen Gerichtsbezirk auf engem Raum", erklärt Rathgeb. Im Justizgebäude seien künftig alle Abteilungen des Landesgerichts inklusive Arbeitsgericht sowie die Staatsanwaltschaft beheimatet. Und nur einen Steinwurf entfernt befinde sich bekanntlich das Bezirksgericht.
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Bürgernähe, ergänzt Wolfgang Gleissner, Chef der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) als Bauherrin des Großprojekts, werde künftig auch mit dem großen, von vier Seiten öffentlich durchschreitbaren Innenhof dokumentiert: "Das ist auch als Zeichen der Öffnung der Justiz gegenüber den Bürgern zu sehen." Öffentlich zugänglich im neuen Justizgebäude wird auch ein Dachterrassencafe mit Festungsblick sein. - Derzeit werken auf Salzburg größter BIG-Baustelle 100 Arbeiter. Die Kosten für die Generalsanierung sind mit 59 Millionen Euro veranschlagt. Für die Planung zeichnet das Wiener Büro SUE Architekten ZT GmbH verantwortlich.
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Mit dem Kran in die Lüfte: Salzburg von oben"