Das Septett, sechs Männer und eine Frau, war im Zuge einer internationalen Polizeioperation namens "Operation Slowenjia" gemeinsam mit anderen, gesondert strafrechtlich verfolgten Verdächtigen am 1. Juli im Pongau festgenommen worden. Den Ermittlungen zufolge soll eine international agierende Tätergruppe, der auch noch weitere flüchtige Personen angehören, von März 2019 bis Juni 2020 enorme Mengen Kokain, Speed, Cannabis und auch Heroin aus mehreren europäischen Ländern eingeführt und vor allem im Raum Pongau verkauft haben.
Die Anklage gegen das am Montag vor Gericht sitzende Septett - fast alle mit Wurzeln aus Ländern des ehemaligen Jugoslawiens - kann als erste Anklage im Zuge der großen Suchtgiftoperation gesehen werden.
Drei der Angeklagten - einem 28-jährigen Nordmazedonier (Verteidiger: RA Christoph Mandl), einem 36-jährigen Bosnier (RA Andreas Mauhart) und einem 21-jährigen Bosnier (RA Hans Peter Bauer) - lastet Staatsanwältin Sandra Lemmermayer an, als Mitglieder einer kriminellen Organisation erhebliche Mengen Suchtgift an zahlreiche "Kunden" verkauft zu haben.
Die übrigen Angeklagten hätten zum Suchtgifthandel beigetragen, in dem sie den Nordmazedonier bei dessen Drogenbeschaffungsfahrten begleitet haben sollen. Beigetragen zum Drogenhandel habe auch die 19-jährige Ex-Freundin des Nordmazedoniers - sie soll für den 28-Jährigen Kokain und Cannabis portioniert, verpackt und teils auf dessen Anweisung hin auch verkauft haben.
Bei den Hausdurchsuchungen wurden beim Nordmazedonier und beim 36-jährigen Bosnier übrigens insgesamt acht Kilo Speed, gelagert im Gefrierfach ihrer Kühlschränke bzw. in einem Auto, sichergestellt. Tatsächlich verkauft wurden laut Anklage rund acht Kilo Cannabis, zwei Kilo Speed und 1,2 Kilo Kokain.
Noch am Montag wurden die Strafverfahren im Fall von vier der Angeklagten erledigt. Ein 35-jähriger Österreicher (RA Franz Essl) und ein 22-jähriger Türke (RA Paul Linsinger), wurden jeweils vom Vorwurf der Beitragstäterschaft freigesprochen (rechtskräftig). Beide hatten entschieden zurückgewiesen, als Kuriere bzw. Mitfahrer bei Drogenbeschaffungsfahrten des Nordmazedoniers fungiert zu haben.
Die 19-Jährige reumütig geständige Ex-Freundin des Hauptangeklagten wiederum erhielt sechs Monate bedingte Haft und ein 25-jährige Serbe neun Monate bedingte Haft sowie eine unbedingte Geldstrafe (nicht rechtskräftig).