Das Turmuhrwerk Krispl hat eine wechselvolle Geschichte: Es wurde um 1600 für Adnet gebaut, 1731 von der Pfarre Adnet nach Krispl verschenkt und versah dort bis 1962 gute Dienste. In den Siebzigerjahren gab es die Pfarre an den Vigauner Turmuhrmacher Michael Neureiter ab.
Nach Jahrzehnten im Haus der Neureiters in Bad Vigaun-St. Margarethen wurde das Werk dieser Tage von Michael Neureiter sowie Erich und Martin Weißenbacher vom Bauhof der Gemeinde Krispl in der Volksschule Gaißau wieder aufgebaut und ist betriebsfähig. Schon 2017 hatte Neureiter das Turmuhrwerk der Gemeinde Krispl geschenkt, die nun über eine Neuaufstellung in einem öffentlichen Raum nachdenkt. Ein Demonstrationsbetrieb des kostbaren Stücks könnte allerdings schwierig werden - das Pendel ist fast vier Meter lang.
"Bei der Krispler Turmuhr handelt es sich um ein Schmiedeeisenwerk mit Gehwerk und Stundenschlagwerk. Es wurde im 19. Jahrhundert auf den "Scherengang" mit 1812 Halbschwingungen pro Stunde umgebaut, und zwar vom Salzburger Johann Baptist Fischer, der sich auf der Pendellinse mit "J.F." verewigte und u.a. am Glockenspiel arbeitete, das er 1873 mit einem neuen Steuerungs-Uhrwerk aus München versah", sagt Neureiter.