Ein Spaziergang auf dem Treppelweg zum Saalachspitz endet derzeit kurz nach der Zufahrt zur neuen Fußballakademie vor einem Bauzaun. Dahinter sind Baumstümpfe zu sehen, Bagger graben die Erde um. Die großräumigen Arbeiten sind zum Teil eine Nachwirkung des Hochwassers vom letzten Juni.
Damals gab es einen Böschungsbruch, erklärt Christian Wiesenegger von der Abteilung für Schutzwasserwirtschaft des Landes Salzburg. "Die Wassermassen haben das Flussbett ausgewaschen, dadurch ist das Ufer abgerutscht." Eine Gasleitung der Salzburg AG, die entlang des Saalachufers verläuft, lag dadurch frei. Durch die jetzigen Arbeiten soll das Ufer stabiler und das Naturschutzgebiet renaturiert werden. 13 Hektar Grund lässt das Land Salzburg dort bis Ende des Jahres bearbeiten.Stabilisierung des FlussbettesEin wichtiges Ziel der Maßnahme ist die Stabilisierung des Flussbettes. Damit sich der Fluss beim nächsten Hochwasser nicht weiter eingräbt, wird das Flußbett erweitert. "Das erledigen teilweise die Maschinen, teilweise wird das der Fluss selbst machen" sagt Christian Wiesenegger. Zusätzlich legen die Arbeiter weitere Nebengerinne für Salzach und Saalach an. Für die Bauarbeiten musste das Land Salzburg auch Teile des Bewuchses entfernen. Dutzende Bäume ließ die Abteilung Schutzwasserwirtschaft umschneiden. Die gerodete Fläche sei allerdings eher gering, sagt Christain Wiesenegger. "Der Eingriff findet auf wenigen Hektar statt." .
Er nennt die Rodungen zudem "temporär". Das heißt, dass die Flächen wieder aufgeforstet werden. Dabei werden auch Teile des bereits vorhandenen Bestandes wieder eingesetzt. "Sträuche und kleine Bäume haben wir teilweise gerettet. Den restlichen Bestand werden wir standorttypisch aufforsten.""Erholungsraum wird begehbar und erlebbar"Insgesamt seien die Maßnahmen eine Aufwertung des Saalachspitzes, sagt Christian Wiesenegger vom Land Salzburg. "Der dortige Erholungsraum wird begehbar und erlebbar. Der Hochwasserschutz und die Ökologie werden sich gleichermaßen verbessern."
Die Maßnahmen im Naturschutzgebiet würden auch die Naturschützer positiv sehen. Die privaten Grundeigentümer in dem Bereich sowie die Stadt Salzburg hätten die Umsetzung unterstützt.
Auf der Freilassinger Seite der Saalach hat das Hochwasser ebenfalls den Treppelweg teilweise zerstört. Dort ist das Wasserwirtschaftsamt Traunstein zuständig. Das Amt plane ähnliche Maßnahmen wie auf der Salzburger Seite, sagt Behördenleiter Walter Raith.
Da in dem Bereich aber kein Wohnraum gefährdet sei, hätten die Arbeiten eine geringere Relevanz. "Das Hochwasser 2013 hat an der Saalach in sehr vielen Bereichen Schäden angerichtet. Wir mussten bei der Aufarbeitung Prioritäten setzen", sagt Raith. Er wolle jedenfalls, dass der Weg dort wieder entlang führe. Über ähnliche Renaturierungsmaßnahmen wie in Salzburg müsse es aber noch Diskussionen mit den Freilassinger Grundeigentümern geben.
In Salzburg werden die Arbeiten Ende des Jahres abgeschlossen sein. Bis dahin ist der Treppelweg am Saalachspitz aus Sicherheitsgründen gesperrt, sagt Chrisitan Wiesenegger. "Es werden immer wieder Bäume gefällt, es wird auch große Löcher geben. Für Passanten wäre es in der Zeit dort zu gefährlich."