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Maskierte Raser warfen Krähenfüße, um Polizei zu entkommen

Nach einer hochriskanten Verfolgungsjagd in der Nacht auf Mittwoch auf der deutschen und der österreichischen Autobahn gibt es nun Fotos von den Rasern: Die Täter trugen Masken um auf Kamerabildern nicht erkannt zu werden.

Ein Foto aus der Radarkamera.
Ein Foto aus der Radarkamera.
Ein Foto aus der Radarkamera.
Ein Foto aus der Radarkamera.

In der Nacht von Dienstag auf Mittwoch flüchtete in Bergen im Landkreis Traunstein im benachbarten Bayern ein Pkw mit überhöhter Geschwindigkeit vor einer Polizeikontrolle bis über die Landesgrenze nach Österreich. Auf Grund des Verwendens so genannter "Krähenfüße", welche zu etlichen platten Reifen bei den verfolgenden Polizeifahrzeugen führten, und der als äußert hoch einzustufenden kriminellen Energie der Täter, wurde bei der Kriminalpolizei Traunstein die Ermittlungsgruppe "EG Krähe" eingerichtet. Nun sucht die Polizei nach Zeugen.

Die bayrische Polizei wollte in der Nacht auf Mittwoch gegen 00:20 Uhr auf einer Landstraße bei Bergen einen schwarzen Audi S6 mit österreichischen Kennzeichen kontrollieren. Der Fahrer beschleunigte das Fahrzeug, bog auf die Autobahn A8 in Richtung Salzburg ein um der Kontrolle zu entkommen. Zudem wurden während der Fahrt immer wieder ineinander verbogene Nägel, so genannte "Krähenfüße", aus dem Auto heraus auf die Fahrbahn geworfen. Drei Streifenwägen mussten nach und nach die Verfolgung abbrechen, da sie sich platte Reifen gefahren hatten. Auch sechs private Fahrzeuge wurden beschädigt.

Fahrer trugen Masken und waren mit mehr als 250 km/h unterwegs

Die deutsche Polizei verfolgte den Audi bis über die österreichische Grenze. Dabei war der Fahrer mit mehr als 250 km/h unterwegs. Nach dem Grenzübergang "Walserberg" war die hochriskante Fahrt auf der A10 weiter in Richtung Villach gegangen, wo der Audi mit 228 km/h "geblitzt" wurde. Bei der Auswertung des Radarfotos wurde ersichtlich, dass Fahrer und Beifahrer mit Sturmhauben maskiert im Fahrzeug saßen.

Erste Ermittlungen der deutschen Polizei zum Kennzeichen des Fahrzeugs ergaben, dass dieses am Dienstag in Oberösterreich als gestohlen gemeldet und bereits zur Fahndung ausgeschrieben worden war.

Die bayrische Kriminalpolizei übernahm noch in der Nacht die Ermittlungen zu dem Vorfall. So konnte festgestellt werden, dass es in derselben Nacht im etwa neun Kilometer entfernten Erlstätt im Landkreis Traunstein zu einem Einbruch in das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr gekommen war. Hierbei wurde ein hochwertiger Rettungsspreitzer im Wert von ca. 20.000 Euro entwendet. Bei dem Einbruch gingen die Täter laut Polizei hochprofessionell vor, so dass davon auszugehen ist, dass zwischen der Tat und dem flüchtenden Fahrzeug ein Zusammenhang besteht und die Täter vermutlich zur Verdeckung des Einbruchs die Flucht ergriffen.

Die Polizei bittet nun um Hinweise zu dem Fall:
- Wer hat am Dienstag in Erlstätt im Umfeld des Feuerwehrhauses in der Zeit von 16 Uhr bis Mitternacht verdächtige Personen oder einen dunklen Audi wahrgenommen?
- Wem fiel gegen Mitternacht in der Region Bergen der gesuchte Audi auf und wer kann ggf. Hinweise zu den Insassen geben?
- Wer kann der Polizei sonst Angaben in dem Fall machen oder sonstige Hinweise geben?

Zeugen werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizeiinspektion Traunstein unter der Telefonnummer 0049861/98730 zu melden.

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