Bei der vergangenen Wahl konnte die ÖVP in Werfen ein Mandat dazugewinnen. Mit 56,3 Prozent gewann Hubert Stock die Wahl zum Bürgermeister, sein SPÖ-Herausforderer Christoph Hochbrugger erzielte 28,1 Prozent der Stimmen.
Redaktion: Hubert Stock: Wir müssen weiterhin leistbaren Wohnraum schaffen. Dazu wollen wir auch Wohnräume aus Gemeindeeigentum zur Verfügung stellen. Es stehen zusätzlich noch kleinere Umwidmungen von Grünlandflächen der Gemeinde in Bauland aus. Ein Ausbau des Radweges bis Tenneck und in Folge eventuell bis nach Stegenwald ist uns ein weiteres Anliegen. Wir wollen auch einen Bauernmarkt eröffnen.
In den Nachbargemeinden Ich habe schon immer gesagt, dass wir dort hinmüssen, wo Frequenz ist. Deshalb wäre mein Vorschlag, der noch nicht fixiert ist, der Burgparkplatz.
So soll ein Markt dauerhaft Bestand haben, aber nicht als Tourismusattraktion dienen, sondern ein zweites Standbein für Bauern werden.
Ist das geplante Kraftwerk in Stegenwald bereits fix?Es ist angedacht, aber das hängt von den Entwicklungen am Strommarkt ab, ob es etwa auch für Salzburg AG und Verbund rentabel ist.
Seitens der Fischer gibt es starke Bedenken, da es der letzte unverbaute Abschnitt und natürlicher Lebensraum für Fische an der Salzach ist?Es soll mit einem parallel geführten Gewässer samt Zuleitung zu Nebenflüssen gebaut werden.
Die 380-kV-Leitung soll gebaut werden. Werfen ist davon stark betroffen?Wir haben natürlich keine Freude damit, aber wir müssen die Entscheidung des Gerichtes zur Kenntnis nehmen. Wir warten jetzt, ob es eine neue Entscheidung vom Bundesverfassungsgericht gibt. Wir sind allerdings froh, dass die Leitung weg vom Siedlungsgebiet gebaut werden soll.
Sie sind auch Wolf-Beauftragter des Landes. Was ist hier der letzte Stand zum Thema?Ich habe momentan eine intensive Zeit, da ich in allen Bezirken Infoveranstaltungen zum neuen Wolfsmanagement-Plan mache.
Wir informieren die Bauern darüber, was sie vorbeugend, und auch wenn Wolfsrisse passieren, unternehmen können.
Dazu gibt es Informationen zum Herdenschutz, zum neuen Zentrum "Bär, Wolf, Luchs", bei dem das Land Salzburg die Obmannschaft über hat. Wir denken, dass wir hier sehr viel Vorarbeit geleistet haben, die in ganz Österreich übernommen werden kann.
Gibt es hier für das gesicherte Fortbestehen der Almwirtschaft konkrete Pläne? Was kostet die Gesellschaft der Schutz vor dem Wolf?Dass sie erhalten werden muss, das steht außer Zweifel, das betonen alle. Die EU gibt vor, dass der Wolf flächendeckend vorhanden sein muss. Der Herdenschutz muss uns daher einiges an Geld wert sein. In Frankreich rechnet man mit Kosten von 35.000 Euro für einen Wolf pro Jahr. Diskutiert wird, woher das Geld kommen soll; vom Land jedenfalls nicht.
Wie sehen die Pläne zu einem künftigen europaweiten Wolfsbestand aus? Soll der Schutzstatus so bleiben oder gibt es hierzu Pläne, diesen zu ändern?Wir sagen, dass Bär, Wolf und Luchs wie jede andere Wildart eine wildökologische Planung brauchen. Also, wo wollen wir sie haben, denn das ist genau so wie beim Rot- und Gamswild, wo es bestimmte Zonen gibt, in welchen sie vorkommen können.
Und der Wolf ist ja in Europa laut Experten nicht gefährdet, deshalb kann man prüfen, ob er wirklich flächendeckend vorkommen soll.
Wir sind derzeit ein Transitland, aber wir können eine Rudelbildung des Wolfes nicht ausschließen.
Ab wann ist ein Wolf künftig ein sogenannter Problemwolf?Es gibt einen Plan mit drei Abstufungen für Mensch, Hunde und Nutztiere, etwa wie viele Tiere ein Wolf in welchem Zeitraum trotz Schutzmaßnahmen getötet haben muss. Aber immer muss dazu eine Entscheidung der Bezirksbehörde fallen, ob es etwa eine Entnahme oder Vergrämung geben soll.
Es gibt derzeit europaweit verschiedene Petitionen zur Änderung des derzeit hohen Schutzstatus; in Deutschland gibt es derzeit etwa aufgrund der gut 1000 vorkommenden Wölfe ein Bekenntnis zum Schutz der traditionellen Landwirtschaft.