Das Krankenhaus im Pongau setzt erstmals in Österreich ein Roboter-basiertes Siemens-Gerät mit 3D-Bildgebung ein.

Im Kardinal Schwarzenberg Klinikum in Schwarzach wurden zwei neue, hochmoderne Röntgen-Aufnahmeplätze für die Bereiche Orthopädie und Unfallchirurgie in Betrieb genommen. "Neben einem High-End-System für konventionelle 2D-Bildgebung kommt mit dem "Multitom Rax" - erstmalig in Österreich - ein Roboter-basiertes Röntgensystem zum Einsatz, das neben 2D- auch höchstauflösende 3D-Aufnahmen mit und ohne Belastung ermöglicht", gab das Krankenhaus am Freitag bekannt. In dem Schwerpunktkrankenhaus im Pongau seien damit nun sowohl noch genauere als auch neue Diagnosen möglich. "Patienten profitieren zudem von einer niedrigeren Strahlenbelastung, dem Wegfall mühsamer Umlagerungen und Raumwechsel zwischen verschiedenen Untersuchungen sowie von kürzeren Wartezeiten." Das Klinikum hat in Geräte und Raumanpassungen insgesamt 730.000 Euro investiert.
"Die neuen Aufnahmeplätze sind für uns ein weiterer wichtiger Schritt zur bestmöglichen Diagnostik bei verschiedensten Verletzungs- und Krankheitsbildern", freut sich Primar Oliver Sommer, Leiter der Radiologie. "Die neueste Detektortechnik garantiert eine ausgezeichnete Bildqualität bei niedrigster Strahlendosis. Mit dem "Multitom Rax' können Untersuchungen aus unterschiedlichen klinischen Bereichen an einem Gerät durchgeführt werden. Das erspart Zeit und vor allem viele Unannehmlichkeiten für die Patienten."
Der Scanner bewegt sich um den Patienten
Mit dem "Multitom Rax" könne das Klinikum in Schwarzach einen völlig neuen Patientenkomfort bieten. Indem sich Röhre und Detektor des Systems um den Patienten in die entsprechende Untersuchungsposition bewegen, werden vor allem für bewegungsunfähige oder Notfall-Patienten unnötige Schmerzen und Risiken minimiert. Ein Beispiel: Bei Verdacht auf einen Haarriss im Armknochen konnte bislang nur eine 3D-Aufnahme im Computertomographen (CT) des Klinikums für Diagnosesicherheit sorgen. Dafür musste der Patient in den CT-Raum gebracht werden und dort bei den Aufnahmen den verletzten Arm über den Kopf halten - eine schmerzhafte Lagerung. Beim neuen "Multitom Rax" kann die 3D-Aufnahme dagegen gleich am selben System, in patientenschonender Haltung gemacht werden. Der Patient muss weder auf einen weiteren Termin warten, noch zusätzlich zum CT gebracht werden. "Zudem ist die Strahlenbelastung deutlich geringer als im CT", ergänzt Primar Sommer.
Primar Manfred Mittermair, Leiter der Unfallchirurgie, freut sich über eine "deutliche Verbesserung der Versorgungsqualität". An seiner Abteilung werden an Spitzentagen Röntgenaufnahmen für bis zu 180 Patienten benötigt, allein an einem durchschnittlichen Tag in der Wintersaison sind es über 100 Patienten.
3-D-Aufnahmen unter natürlicher Gewichtsbelastung möglich
Primar Manfred Höflehner, Leiter der Orthopädie, präzisiert die Vorteile des Systems für seine Abteilung: "Aufgrund der Möglichkeit, bei minimaler Strahlenbelastung dreidimensionale Aufnahmen unter natürlicher Gewichtsbelastung im Stehen anfertigen zu können, sind wir nun in der Lage, die Implantation von künstlichen Gelenken, wie Hüfte, Knie oder Schulter, bestmöglich an die individuelle Anatomie unserer Patienten anzupassen. Weiters ermöglichen diese 3D-Aufnahmen unter Belastung gegenüber den bisherigen konventionellen 2D-Röntgenbildern speziell auch bei degenerativen Erkrankungen der Lendenwirbelsäule eine noch genauere Diagnose und Planungssicherheit."
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