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Ort für die Jugend in Salzburg: HOSI will sich mit Vereinszentrum neu ausrichten

Heuer steht gleich eine ganze Woche im Zeichen des Regenbogens. Warum es auch im Jahr 2022 ein solches Zeichen für Gleichstellung und Solidarität in Salzburg brauche und wie die HOSI für die Jugend attraktiver werden möchte.

Die diesjährige Pride Week steht unter dem Motto "Be Visible, Schatzi". Von 29. August bis 4. September organisiert die Homosexuelle Initiative Salzburg (HOSI) 30 Aktivitäten in der Stadt Salzburg. Höhepunkt ist die Demonstration anlässlich des Christopher Street Day (CSD) am Samstag, dem 3. September.
Mit dem diesjährigen Motto soll die Sichtbarkeit der LGBTQ*-Community in Stadt und Land Salzburg erhöht werden. "Menschen dürfen nicht das Gefühl haben, sich verstecken zu müssen, nur weil sie anders sind", erklärt Conny Felice, Geschäftsführerin der HOSI Salzburg. Das Event soll der queeren Community helfen, sich der Gesellschaft gegenüber zu öffnen. Conny Felice gehe es darum, neue Partner und Unterstützer für die LGBTQ*-Community in Salzburg zu finden.

HOSI bekommt im Oktober ein neues Vereinszentrum im Andräviertel

Im Zuge der Pride Week möchte sich die HOSI neu positionieren. Dazu gehört auch die Übersiedelung in ein neues Vereinsheim, sagt Felice. Das Vereinszentrum wird im Oktober in der Franz-Josef-Straße im Salzburger Andräviertel eröffnen. Entstehen soll dort auch ein Jugendzentrum, kündigt Neos-Landesrätin Andrea Klambauer am Mittwoch an. An zwei Nachmittagen pro Woche sollen ab Oktober auch Jugendleiter vor Ort sein. "Die Gemeinschaft soll mit diesem Projekt gestärkt werden." Auf 134 Quadratmetern sollen in Zukunft junge Menschen aus ganz Salzburg zusammenkommen können. "Das neue Vereinshaus wird modern und einladend, sodass sich mehr Menschen, egal ob queer oder nicht, zu uns trauen." Vor allem Kindern und Jugendlichen werde dort ein sicherer Ort zum Austausch geboten, wo sie sein könnten, wie sie seien, betont Felice.

Auch im Jahr 2022 braucht es eine Pride Week

"10 Prozent der Bevölkerung sind homo, trans, bi, queer oder etwas anderes", sagt Klaus Horvat-Unterdorfer, Grünen-Politiker und Mitorganisator des CSD in Salzburg. Trotz großen Zuspruchs von Unternehmen und Gesellschaft im Pride-Monat Juni sei Homosexualität dennoch weiterhin ein Tabuthema. "Vor allem in ländlichen Regionen." Warum braucht es also auch im Jahr 2022 eine Pride Week in Salzburg? "Es geht uns um Gleichstellung. Solange Regenbogenfarben mutwillig zerstört werden oder queeren Menschen alltägliche Dinge wie das Benutzen einer Restauranttoilette verboten werden, braucht es eine Pride Week", sagt Horvat-Unterdorfer.


Die HOSI möchte mit ihrer Neuaufstellung nicht nur mehr Sichtbarkeit, sondern auch ein Umdenken der Gesellschaft bewirken. Nicht nur das "schrille Bild" der LGBTQ*-Community solle für die HOSI stehen. "Schrill und bunt finden wir großartig, aber an 364 Tagen im Jahr möchten wir als normaler Teil der Gesellschaft gesehen werden", meint die HOSI-Geschäftsführerin. Der neue Auftritt wird sich auch im veränderten Logo widerspiegeln. "Uns gibt es jetzt seit über 40 Jahren. Mit dem neuen Logo möchten wir moderner und erwachsener auftreten."
Die HOSI wird jährlich vom Land Salzburg mit 23.500 Euro gefördert. 13.500 Euro fließen zusätzlich in den Umbau des neuen Jugendzentrums. Land, Stadt und viele kleine Unternehmen stehen hinter der HOSI. Trotzdem würde man sich noch mehr Offenheit und Unterstützung von Salzburgs großen Betrieben wünschen, meint Felice.

CSD in Salzburg 2021. Heuer findet die Parade am 3. September statt.
CSD in Salzburg 2021. Heuer findet die Parade am 3. September statt.

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