Der Chirurg ist noch immer im Operationssaal, aber er steht nicht neben dem Patienten, sondern vor einer Art Konsole mit Bildschirm. Über Bedienelemente für die Hände steuert er die Instrumente, die sich an den Roboterarmen im Körper des Patienten befinden. Der daVinci-Operationsroboter ist also keine Maschine, die selbst operieren kann, sondern nur der verlängerte, aber präzisere und beweglichere, Arm des Chirurgen.
Seit Jänner wird der daVinci im Krankenhaus Zell am See bei urologischen Eingriffen eingesetzt. Im Lauf des Jahres wird er auch in der Gynäkologie und der Allgemeinchirurgie zur Anwendung kommen. Die Instrumente lassen sich mit den Roboterarmen bis zu 540 Grad um die eigene Achse drehen. Auf dem Bildschirm hat der Chirurg die bis zu 40-fache Vergrößerung des Operationsbereichs in HD. Für den Patienten bringe die hohe Präzision weniger Schmerzen, ein geringeres Infektionsrisiko, weniger Blutverlust, eine geringere Narbenbildung und einen schnelleren Heilungsprozess, erklärt das Tauernklinikum.
Der Ärztliche Direktor Rudolph Pointner sagt, mit dem Gerät sei man in der Urologie in der Versorgungsregion Süd nun gleich gut aufgestellt wie in Salzburg. Auch in Zukunft würden aber nicht alle Operationen mit Roboterassistenz durchgeführt. "Es gab immer wieder Versuche, was man damit am besten machen kann", so Pointner. "Dabei haben sich wesentliche Bereiche herausgestellt, wo kein Platz ist und man mit der Hand schwer hinkommt." Das betreffe die Urologie, die Gynäkologie und das kleine Becken.