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Sexpartnerin mit HIV infiziert: 38-Jähriger in Salzburg verurteilt

Zehn Monate bedingte Haft für 38-jährigen Mann aus der Dominikanischen Republik.

Symbolbild.

Weil er mit einer Frau ungeschützten Sex hatte, obwohl er - laut Anklage - schon seit Jahren wusste, dass er am HI-Virus leidet, stand am Mittwoch ein 38-jähriger Mann aus der Dominikanischen Republik vor dem Richter. Durch den Geschlechtsverkehr mit dem Angeklagten wurde die Frau den Ermittlungen zufolge ihrerseits mit HIV angesteckt.

In dem bereits vor einem Jahr eröffneten, mehrfach vertagten Prozess lastete der Staatsanwalt dem 38-Jährigen die Delikte der vorsätzlichen Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten sowie der vorsätzlichen schweren Körperverletzung an. Die 41-Jährige hatte den schon viele Jahre in Österreich lebenden Angeklagten über eine Online-Partnerbörse kennengelernt. Im Herbst 2017 kam es zum Verkehr - ohne Kondom.

Opferanwalt Stefan Launsky vertrat die Salzburgerin für den "Weißen Ring" im Prozess. Launsky zufolge habe der Angeklagte schon seit 2001 gewusst, dass er mit HIV infiziert sei. Der nunmehr 38-Jährige sei schon damals in einem Spital belehrt worden, keinesfalls mit anderen ungeschützt zu verkehren. Launsky am Rande des Prozesses: "Der Angeklagte hat das alles meiner Mandantin verheimlicht." Die Salzburgerin war rund einen Monat nach dem Sex mit dem Angeklagten wegen Fiebers und Gliederschmerzen ins Spital gegangen. Dort wurde festgestellt, dass sie HIV-positiv ist.

Im Rahmen des Prozesses gegen den nicht geständigen Angeklagten ließ Richter Philipp Grosser auch ein medizinisches Gutachten einholen. Dieses ergab, dass die Übertragung des HI-Virus auf das Opfer mit "sehr hoher Wahrscheinlichkeit" durch den Angeklagten erfolgt sei.

Der Mann wurde wegen vorsätzlicher Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten und grob fahrlässiger Körperverletzung schuldig erkannt. Urteil: Zehn Monate bedingte Haft. Nicht rechtskräftig.

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