Prognosen verheißen, dass auch im heurigen Sommer das Urlaubsbedürfnis hoch ist und viele Fahrten mit dem Auto in den Süden erfolgen werden. Wahrscheinlich kommt es bereits in zwei Wochen mit dem "Zwickeltag" zu Christi Himmelfahrt zu ersten Staus.
"Ich liege Landesrat Schnöll permanent im Ohr", so der Sprecher der Pongauer Bürgermeisterkonferenz und Bürgermeister von Pfarrwerfen, Bernhard Weiß.
Pfarrwerfen ist eine von mehreren Gemeinden entlang der Tauernautobahn (A 10), die besonders betroffen ist. Im vergangenen Sommer hätte die Feuerwehr an manchen Tagen im schlimmsten Fall nicht einmal mehr zur Einsatzzentrale einrücken können: "Wir befürchten, dass dazu Verordnungen wie Abfahrtssperren - mit den üblichen Ausnahmen des Ziel- und Quellverkehrs - wieder wirkungslos sind. Und komplette Sperren lehnen die meisten Betriebe natürlich ab. Es ist eigentlich eine unlösbare Problematik und wir erwarten wieder Chaos."
Die Bürgermeister fordern flexiblere Blockabfertigungen für besonders betroffene Gemeinden, "vielleicht schon im Lungau". Und zumindest ein digitales Informationssystem für die komplette Strecke. Stauverstärker sind Baustellen: "Die derzeitige Baustelle zwischen Helbersberg- und Zetzenbergtunnel (Werfen) wird noch bis September aufrecht sein", sagt Asfinag-Sprecher Christoph Pollinger, und dass es noch von den rechtlichen Voraussetzungen bzw. den Personalressourcen abhänge, ob die Asfinag bei den Kontrollen und Abfahrtssperren unterstützen werde. "Jedenfalls werden wir mit einem Anzeigenkonzept - Überkopfanzeigen bzw. Info-Anhänger bei Abfahrten - wieder umfassend informieren."
Fabian Scharler vom Büro des Landesrates Stefan Schnöll meint, dass dies vordergründig eigentlich ein Bundesthema sei, man aber in den Bemühungen um Verbesserung die Gemeinden unterstütze. Navi-Hersteller sollen das Echtzeit-Informationssystem umsetzen, sodass gewisse Ausweichrouten nicht mehr angezeigt werden, um nicht Autofahrer wieder auf die Bundes- und Landesstraßen zu locken.
Die Kontrolle der Sperren von Abfahrten werde zusätzlich ein privater Sicherheitsdienst verstärken; in den vergangenen Jahren wurde sehr selten kontrolliert. Generell könne man diese zunehmenden Blechlawinen aber wahrscheinlich nur mit europaweiten Lösungen in den Griff bekommen. Urlauberströme sollten auch zeitlich verstärkt entzerrt werden.