SN.AT / Salzburg / Chronik

Vermeintlicher Bergunfall war Missverständnis

Ein vermeintlicher Bergunfall am Röthbach-Wasserfall südlich oberhalb des Obersees hat sich als ein großes Missverständnis herausgestellt: Am Donnerstag gegen 17.20 Uhr meldete eine Frau ihren Mann über Dritte als vermisst, da er beim Wandern im Bereich des Röthbach-Wasserfalls verschwunden war.

Der Rettungshubschrauber „Christoph 14“ war im Einsatz.
Der Rettungshubschrauber „Christoph 14“ war im Einsatz.

Die Frau war bei der gemeinsamen Tour am Röthsteig abgestiegen, hatte sich in der Wiese ausgeruht und auf ihren Mann gewartet, der weiter aufgestiegen war, um noch zu fotografieren - als er nicht mehr auftauchte, ging sie vom Schlimmsten aus. Weitere Wanderer halfen ihr und setzten einen Notruf ab. Der Einsatzleiter forderte zur Unterstützung die Wasserwacht Berchtesgaden, den Rettungshubschrauber "Christoph 14", den Technikbus der Bergwacht-Region Chiemgau und einen Polizeihubschrauber zur Handy-Ortung an.

Im Pendelverkehr wurden durch "Christoph 14" und die Wasserwacht Personal und Material über den Königssee nach Salet und zum Röthbach gebracht. Nach einiger Zeit meldete sich dann bei der Schifffahrt an der Seelände der Mann, der wiederrum seine Ehefrau vermisst melden wollte. Nach kurzer Zeit konnten die Einsatzkräfte die beiden Eheleute wieder vereinen und die große Suche abbrechen. Die Frau hatte ihr eigenes Handy lautlos im Rucksack ihres Mannes deponiert und konnte ihn deshalb nicht erreichen - der Mann hatte zudem eine neue Handynummer, die die Frau nicht kannte. Der Mann war von Salet aus ohne seine Frau mit dem Boot zur Seelände zurückgefahren. Der Kriseninterventionsdienst (KID) der Bergwacht war zur Betreuung der Frau im Einsatz, die sich große Sorgen machte, dass ihr Mann abgestürzt sein könnte.