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Verwahrloste Salzburger Tiefgarage brachte Polizei auf Spur von afghanischer Drogenbande

Die Männer im Alter zwischen 24 und 37 Jahren sollen zwei Kilo Heroin, mehr als ein Kilo Kokain sowie suchtgifthaltige Tabletten verkauft haben. Fünf der sechs in U-Haft sitzenden Afghanen sind einschlägig vorbestraft, teils sogar schon mehrmals.

Fünf der sechs Afghanen sitzen seit April in der Justizanstalt Salzburg in U-Haft. Einer, schon im Februar festgenommen, wurde bereits angeklagt: er steht im Juni vor Gericht.
Fünf der sechs Afghanen sitzen seit April in der Justizanstalt Salzburg in U-Haft. Einer, schon im Februar festgenommen, wurde bereits angeklagt: er steht im Juni vor Gericht.

Nach Jahresbeginn war eine - auch politische - Debatte um eine stark verwahrloste Tiefgarage im Bereich des Salzburger Hauptbahnhofs entbrannt. Die Garage war seit Langem schon nicht nur erheblich verdreckt, auch Drogenutensilien wie alte Spritzen wurden dort gefunden. Die damaligen Zustände in der - inzwischen geschlossenen - Tiefgarage ließen Suchtgiftfahnder der Salzburger Stadt-Kripo Ermittlungen aufnehmen.

Ein Afghane bereits angeklagt - wegen Besitzes und Verkaufs von Heroin

Wie die Polizeipressestelle nun am Mittwoch berichtete, stießen die Kriminalbeamten im Zuge ihrer Drogenermittlungen auf eine afghanische Tätergruppe, die dringend verdächtig ist, vor allem im Stadtgebiet regen Handel mit Heroin und Kokain betrieben zu haben. Zuerst nahm die Polizei Anfang Februar einen 35-jährigen Afghanen fest, bei dem in seiner Asylunterkunft 200 Gramm Heroin sichergestellt wurden.

Wie SN-Recherchen ergaben, wurde der schon mehrfach einschlägig vorbestrafte 35-Jährige bereits angeklagt und muss sich am 22. Juni vor Gericht verantworten. Ihm wird nicht nur Besitz von 200 Gramm Heroin angelastet, sondern auch der Verkauf von weiteren 266,5 Gramm.

Vorwurf: Suchgifthandel im Rahmen einer kriminellen Vereinigung

Bei den weiteren Ermittlungen, so Polizeisprecherin Irene Stauffer, sei es dann gelungen, eine Tätergruppe von fünf weiteren Afghanen im Alter zwischen 24 und 37 Jahren auszuforschen. Auch die besagten fünf Afghanen sind nach SN-Informationen alle bis auf einen schon einschlägig vorbestraft, einer sogar bereits sieben Mal, ein weiterer fünf Mal. Gegen das Quintett wird wegen des Verbrechens des Suchtgifthandels im Rahmen einer kriminellen Vereinigung ermittelt - sie sitzen alle in U-Haft.

Konkret wird ihnen angelastet, mindestens zwei Kilo Heroin, gut ein Kilo Kokain sowie eine nicht näher bestimmte Anzahl an suchtgifthaltigen Tabletten gewinnbringend verkauft zu haben. Laut Polizei konnten zudem rund 60 Suchtgiftabnehmende ausgeforscht werden.

Polizei stellte bei den sechs Hauptbeschuldigten auch 14.000 Euro sicher

Die Polizisten stellten bei Unterkunftsdurchsuchungen und Kontrollen insgesamt 350 Gramm Heroin und 100 Gramm Kokain sicher. Die Männer waren zudem im Besitz von fast 14.000 Euro Bargeld. Lediglich einer der Hauptbeschuldigten ging einer geregelten Arbeit nach, wobei er laut Polizei die Drogen auch am Arbeitsplatz verkaufte. Die Afghanen finanzierten demnach mit dem Suchtgifthandel ihren Lebensunterhalt und ihre eigene Drogensucht. Teilweise wurde Geld auch ins Heimatland überwiesen.