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Zell am See: Vater und Sohn lösten riesige Lawine aus und zeigten danach keine Einsicht

Die Polizei übermittelt nun einen Bericht an die Staatsanwaltschaft Salzburg "zur strafrechtlichen Beurteilung", wie es heißt. Die beiden Skifahrer aus Wien seien bei Lawinenwarnstufe 4 in einen ungesicherten Hang eingefahren und hätten die Situation danach heruntergespielt.

Viel Neuschnee und stürmischer Wind: Auf Salzburgs Bergen herrscht derzeit Lawinenwarnstufe 4.

Zwei Skifahrer aus Wien lösten laut Polizeibericht am Freitagnachmittag auf der Schmittenhöhe in Zell am See eine Lawine aus. Der 44-jährige Vater und sein 13-jähriger Sohn sollen auf einer Seehöhe von 1965 Metern und bei Lawinenwarnstufe 4 gegen 13.30 Uhr in einen ungesicherten Hang ins freie Gelände eingefahren sein. Dabei sollen sie eine 300 Meter breite und 800 Meter lange Lawine ausgelöst haben. Die beiden hätten kurz nach der Einfahrt in den Hang diesen wieder verlassen und seien deshalb nicht von der Lawine erfasst worden.

Die Wintersportler seien von der Pistenrettung im Schmittengraben geortet und in den sicheren Pistenraum gebracht worden. Die beiden Wiener hätten sich bei der Identitätsfeststellung aber uneinsichtig in Hinblick auf die alpinen Gefahren gezeigt und sie hätten die Situation heruntergespielt, heißt es im Polizeibericht. "Ein Bericht wird der Staatsanwaltschaft Salzburg zur strafrechtlichen Beurteilung vorgelegt." Sowohl der Polizeihubschrauber als auch sechs Kräfte der Alpinpolizei und der Bergrettung seien im Einsatz gestanden.

Warnstufe 4: Land löste Lawinensprenganlagen kontrolliert aus

Viel Neuschnee und lang anhaltender stürmischer Wind haben in den vergangenen Tagen in den Salzburger Bergen die Lawinengefahr ansteigen lassen. Im Lagebericht des Landes hieß es am Freitag: "Die Lawinengefahr wird oberhalb der Waldgrenze mit Gefahrenstufe 4 (groß) beurteilt. Darunter herrscht erhebliche Lawinengefahr."

Die fünf vom Land installierten Lawinensprenganlagen wurden am Freitag kontrolliert ausgelöst. Damit wurden wichtige Straßenverbindungen vor gefährlichen Lawinenabgängen gesichert. Die Anlagen befinden sich im Anrissgebiet von Lawinen oberhalb von Saalfelden, Maishofen und Rauris (Pinzgau) sowie in den Pongauer Gemeinden Flachau und Altenmarkt (Zauchensee).

Bereits seit der Nacht auf Freitag ist wegen Lawinengefahr die B164, Hochkönigstraße, beim Dientner Sattel zwischen Mühlbach und Dienten sowie beim Filzensattel zwischen Dienten und Hinterthal für alle Fahrzeuge gesperrt und bleibt es noch jedenfalls bis Mittwoch. Dort gibt es keine Sprenganlage. Die Straßenverbindung zwischen Dienten und Lend (L216) bleibt offen.

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