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Das Jedermann-Spektakel im Techno-Gewand

Philipp Hochmairs mitreißende Darbietung im "Jedermann Reloaded" sorgte für minutenlange Standing Ovations im Burghof.

Philipp Hochmair als Popkultur-Jedermann im Razelli Remix: Dass das ein Höhepunkt des Gollinger Festspielsommers werden würde, stand seit Langem fest. Selten war eine Veranstaltung der Kunst & Kulinarik Festspiele so schnell ausverkauft, selten war der Burghof (und zum Teil sogar die angrenzenden Säle) so voll.

Und Hochmair, unterstützt von Klangkünstler Kurt Razelli, lieferte dem Publikum das audiovisuelle Spektakel, das es sich erhofft hatte. Hochmair spielte sich anderthalb Stunden lang im Burghof die Seele aus dem Leib, schrie, weinte, tanzte, alberte, als Jedermann, Buhlschaft, dessen Mutter Gesell, Tod, Teufel, Mammon und in weiteren Rollen des legendären Stücks von Hugo von Hofmannsthal.

„Jeeedermaaaan!“: Philipp Hochmair war in Hochform vergangene Woche auf der Burg Golling.
„Jeeedermaaaan!“: Philipp Hochmair war in Hochform vergangene Woche auf der Burg Golling.
Philipp Hochmair war in Hochform vergangene Woche auf der Burg Golling.
Philipp Hochmair war in Hochform vergangene Woche auf der Burg Golling.
Philipp Hochmair war in Hochform vergangene Woche auf der Burg Golling.
Philipp Hochmair war in Hochform vergangene Woche auf der Burg Golling.
Philipp Hochmair war in Hochform vergangene Woche auf der Burg Golling. Unterstützt wurde der von Klangkünstler Kurz Razelli (r.)
Philipp Hochmair war in Hochform vergangene Woche auf der Burg Golling. Unterstützt wurde der von Klangkünstler Kurz Razelli (r.)
Philipp Hochmair war in Hochform vergangene Woche auf der Burg Golling.
Philipp Hochmair war in Hochform vergangene Woche auf der Burg Golling.
Philipp Hochmair war in Hochform vergangene Woche auf der Burg Golling.
Philipp Hochmair war in Hochform vergangene Woche auf der Burg Golling.
Philipp Hochmair war in Hochform vergangene Woche auf der Burg Golling.
Philipp Hochmair war in Hochform vergangene Woche auf der Burg Golling.

Die "Filmmusik" zu Hochmairs Performance lieferte diesmal nicht seine Band, die "Elektrohand Gottes", sondern der österreichische Avantgarde-Musiker Kurt Razelli. Mit filmepischen Klangflächen und Soundeffekten holte er den auf die wesentlichen Passagen komprimierten Text in die Gegenwart. Gemeinsam verwandelten beide mit ihrer rauen, intensiven Interpretation das Stück auf hochaktuelle Weise in eine "postdramatische Version des Jedermann", wie es Hochmair im TN-Gespräch definierte: "Wenn man den Jedermann am Domplatz gesehen hat, ist es natürlich ein Zusatz, wenn man es gar nicht kennt, ist es eine Stückeinführung, eine sehr persönliche Variante, diesen mittlealterlichen Text zu fassen. Ich suche immer neue Varianten, versuche flexibel zu bleiben, das macht mir Freude." Der ursprünglich mittelalterliche Stoff sei schlicht zeitlos: "Das ist ein Stück, das die Kirche in Auftrag gegeben hatte, um den Menschen zu zeigen, dass es noch andere Werte gibt außer Geld, Reichtum und Besitz. Und drum ist das ewig gültig."

Ebenso begeistert wie das Publikum, das die Künstler mit minutenlangen Standing Ovations feierte, war Festspielvorstand Hermann Döllerer: "Ich persönlich war mir nicht sicher, wie das genau abläuft, aber ich bin absolut überrascht und extrem begeistert, was wir heute hier erleben durften. Eine ganz große schauspielerische Leistung, die hier heute abgeliefert wurde."

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