In vegetarischen Zeiten wie diesen macht der Spruch stutzig: "Fleisch - what else?". Den Sager kennen wir ja von diesem feschen Herrn, der Kaffee trinkt. Wie hieß er doch gleich? Ach ja, George Clooney. Nun taucht der Spruch im Zusammenhang mit einer Ausstellung zum Metzgerwesen auf. Wirklich. Sie wird heute, Samstag, 5. Mai. um 15 Uhr, im Volkskundemuseum (Monatsschlössl Hellbrunn) eröffnet.
Der volkskundliche Hintergrund sind "500 Jahre Fahnenrecht der Salzburger Fleischer." Klingt nicht sexy, ist aber spannend, weil das Thema klug umgesetzt wird.
Zwischen gekonnter historischer Aufarbeitung wird eine Verbindung zu zeitgenössischer Kunst hergestellt und zu Produkten, die aus Salzburger Metzgereien stammen, die ihre Rohprodukte nicht aus Betrieben mit Massentierhaltung beziehen. Auf Fleisch und Kunst verstanden sich die Salzburger schon um 1525 prächtig. Damals, als sie die aufständischen Bauern täuschten, in dem sie den letzten verbliebenen Stier immer wieder neu bemalt über die Stadtmauer führten.
Gut 500 Jahre später fand das mit der Aktion "Kunst und Kuh" eine Fortsetzung. Ernestine Hutter kuratiert die Ausstellung im Monatsschlössl. Sie erzählt: "Die Salzburger Stadt- und Polizeiordnung von 1524 enthält eine umfangreiche Ordnung für das städtische Metzgerhandwerk. Die dort festgelegten Regeln beginnen beim Einkauf des Viehs. Der Zwischenhandel war ausgeschaltet. Der Meister oder sein Geselle gingen selbst zu den Bauern bzw. kauften auf den Viehmärkten ein."
90 Prozent der Schaustücke im Monatsschlössl stammen aus dem reichen Fundus des Salzburg Museums. Unter anderem sind es Urkunden zu historischen "Metzgeraufzügen" und zum Metzgersprung. Der sorgt, 1981 neu belebt, jeden Faschingssonntag für ein großes Hallo im Hof von Stift St Peter.