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Palting ist im Kekserlfieber

Seit über 20 Jahren gibt es in Palting den Keksmarkt. Dafür backen sechs Bäuerinnen den ganzen November lang Hunderte Kilo Kekse.

Monika Maislinger und Maria Vitzthum haben Anfang November mit dem Keksebacken begonnen.
Monika Maislinger und Maria Vitzthum haben Anfang November mit dem Keksebacken begonnen.

"Uh, der Keksewahn ist wieder ausgebrochen, sagt meine Tochter jedes Jahr Anfang November", erzählt Maria Vitzthum aus Kirchberg und lacht. Sie ist eine von sechs Bäuerinnen, die für den großen Keksmarkt im Ort backen. Erfunden hat ihn Dorfbewohnerin Monika Maislinger vor mehr als 20 Jahren im Rahmen des örtlichen Bauernmarkts, bei dem Bäuerinnen gemeinsam ein Mal im Monat Selbstgemachtes verkaufen. Seitdem hat sich der Markt herumgesprochen, ist gewachsen und hat ein enormes Einzugsgebiet bekommen. "310 Kilo Kekse haben wir voriges Jahr verkauft", sagt Maislinger. Gebacken wird den ganzen November, damit die Damen dann auf ihrem Markt mehr als 150 verschiedene Sorten Kekse anbieten können.

Aus ihrer Küche kommen 100 Kilo Kekse

"Beim Backen wird nicht genascht", schildert Maislinger. "Da mag man etwas Saures." Aus ihrer Küche kommen rund hundert Kilo Kekse, der Mammutanteil für den Markt. Jede bäckt für sich und das, was sie gerne bäckt. "Auch wenn manche dieselben Sorten backen, unterscheiden sich doch alle voneinander." Rund einen Monat lang laufen die Öfen in und rund um Palting dann heiß. "Das braucht schon ein gutes Zeitmanagement. Aber wir backen alle sehr gerne, sonst ginge das gar nicht." Die Mühe lohnt sich und die Leute lieben den Paltinger Keksmarkt. "Bis nach Berlin werden unsere Kekse verschickt", ist Maislinger stolz.

Lieblingskeks: Kokoskuppel

"Mein absoluter Favorit ist die Kokoskuppel", sagt Maria Vitzthum. "Die gibt es bei mir das ganze Jahr." Die Kirchbergerin gehört zu jenem Team von sechs Bäuerinnen, die ein Mal im Jahr auf dem Markt Kekse verkaufen. Und die Kokoskuppel gehört zu jenen Keksen, die kurz vor dem Termin noch gebacken werden. "Wir beginnen mit dem Lebkuchen. Die Kekse mit Cremefüllung machen wir dann gegen Ende der Backzeit."

Monika Maislinger verarbeitet am liebsten Walnüsse in ihren Keksen, denn die erntet sie selbst auf ihrem Hof. "Gekaufte Marmelade kommt uns auch nicht in die Kekse", sagt ihre Kollegin Vitzthum aus Überzeugung, während sie ihre Schneeflocken in den Ofen schiebt. Sind die fertig gebacken, dann kommt ihr Mann zum Zug. Der hilft nämlich bei der ganzen Aktion mit. "Bei uns ist das echtes Teamwork. Ohne ihn würde ich das auch gar nicht schaffen. Die Glasuren und Verzierungen sind seine Leidenschaft."

Vorbestellungen für den Keksmarkt

Die Kekse können vorbestellt werden und weil nicht alle Geschmäcker gleich sind, gibt es da sogar verschiedene Wahlmöglichkeiten. "Wer bestimmte Sorten nicht ausschließt, weil er sie nicht mag, darf das ruhig bei der Bestellung angeben." Aber auch ohne Vorbestellung darf der eigene Keksvorrat mithilfe des Marktes aufgefüllt werden.

Am Ende bleibt dann so gut wie nichts übrig und die Bäuerinnen sind glücklich, aber erschöpft. "Dann sind wir fix und fertig", lacht Monika Maislinger. "Im Jänner machen wir dann erst einmal eine Pause vom Bauernmarkt und gehen alle gemeinsam frühstücken."

Der Keksmarkt findet am 6. Dezember zwischen 13 und 16 Uhr beim Pfarrhofstadl in Palting statt.