SN.AT / Salzburg / Politik

12-Stunden-Tag: Pflasterstein-Affäre beschäftigt die Staatsanwaltschaft

Die Pflasterstein-Affäre könnte jetzt rechtliche Folgen für die Beteiligten haben.

Symbolbild
Symbolbild

Die Salzburger FPÖ-Nationalratsabgeordneten Volker Reifenberger und Christian Pewny haben bei der Staatsanwaltschaft Anzeige wegen des Verdachts der "Nötigung von Mitgliedern eines verfassungsmäßigen Vertretungskörpers" nach Paragraf 251 Strafgesetzbuch eingebracht.

Wie berichtet waren am Donnerstag vor den Büros bzw. Wohnungen von mehreren FPÖ- und ÖVP-Nationalratsabgeordneten Pflastersteine und Grablichter aufgestellt worden - aus Protest gegen das Gesetz zur Arbeitszeitflexibilisierung und den Zwölf-Stunden-Tag. Steine und Kerzen wurden auch vor den Türen der Salzburger Nabg. Tanja Graf und Peter Haubner sowie vor der Salzburger ÖVP-Zentrale abgestellt. Dort wurden zwei Männer während der Aktion von einer Überwachungskamera gefilmt - es soll sich um junge Mitstreiter des ÖGB handeln. Die ÖVP Salzburg werde dennoch keine Anzeige erstatten, sagte Landesgeschäftsführer Wolfgang Mayer am Sonntag. "Wir stehen über den Dingen. Diese Geschichte richtet sich von selbst." Er sei aber enttäuscht, dass von der Salzburger ÖGB-Spitze noch immer keine Entschuldigung gekommen sei.

Die Polizei hat unterdessen die Ergebnisse ihrer Ermittlungen ebenfalls an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet, wie eine Sprecherin der Salzburger Polizei am Sonntag den SN bestätigte.

WAHL-NEWSLETTER

Abonnieren Sie jetzt kostenlos den Wahl-Newsletter der "Salzburger Nachrichten" zur Landtagswahl 2023.

*) Eine Abbestellung ist jederzeit möglich, weitere Informationen dazu finden Sie hier.

KOMMENTARE (2)

Küfi Seydali

Zitiat von G.K. Chesterton: "Nimm niemals einen Zaun Weg, bis du den Grund weißt, warum er aufgestellt wurde." Die Sozialpartnerschaft war das Ergebnis jahrelangen Leidens und harter Arbeit. Außerdem wissen diejenigen von uns, die alt genug sind, dass es gut funktioniert und die Interessen aller Parteien gedient hat. Ja zu flexiblen Arbeitszeiten, aber nein zu 12 Stunden Arbeitstag per Gesetz. Das Gesetz sollte da sein, um die Rechte der Schwächeren in der Gesellschaft zu schützen.
Antworten

Hans Klinger

Hier gehts um die saublöde Pflastersteinaktion und um Grablichter - wahrlich kein Verbrechen, aber "die Geschichte richtet sich von selbst" wie von der ÖvP zu hören war - diese Reaktion überrascht im positiven Sinn......