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Fassade in Salzburg-Lehen: Der Betonklotz wird nicht begrünt

Die Salzburger SPÖ-Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer kann ihre Enttäuschung nicht verhehlen: Ihre Anstrengungen, die Betonfassade am Christian-Doppler-Gymnasium doch noch zu begrünen, haben nichts gebracht.

Die Außenfassade des Christian Doppler-Gymnasiums in Lehen. Für Planungsstadtrat Johann Padutsch hat die Wand auch „etwas Elegantes“.
Die Außenfassade des Christian Doppler-Gymnasiums in Lehen. Für Planungsstadtrat Johann Padutsch hat die Wand auch „etwas Elegantes“.

Jetzt ist es fix: Eine Begrünung ist laut Eigentümer Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) nicht vorgesehen. "Kein einziges Blatt wird diese 400 Quadratmeter Beton auch nur um einen Hauch grüner machen. Das ist nicht nur optisch unattraktiv, sondern auch stadtklimatisch äußerst bedauerlich", sagt sie und erinnert an die Diskussion um die Aufheizung der Stadt durch versiegelte Flächen und fehlendes Grün. Bürgerlisten-Stadtrat Johann Padutsch kann die Meinung von Hagenauer nachvollziehen. In einer Gesamtbetrachtung mit der dichten Verbauung und dem dichten Verkehr sei die Betonfassade "nicht die richtige Antwort", sagt Padutsch. "Für sich gesehen hat die Wand aber etwas Elegantes."

Die Fassade erfüllt architektonisch alle an sie gestellten Kriterien. Um die Betonwand zu verhindern, hätte man schon bei den Ausschreibunsgkriterien andere Vorgaben einbauen müssen, räumt Padutsch ein. Das mache die Stadtpolitik mittlerweile, zumindest bei anderen Projekten. "Die nächsten werden die Nachverdichtungen auf den Lanserhofgründen und 150 neue Wohnungen an der Fürbergstraße. Dort wird zumindest eine Dachbegrünung Thema sein", versichert der Planungsstadtrat.

Zurück zur Fassade des Christian-Doppler-Gymnasiums: Dort werden nun Name und Emblem des Gymnasiums an der Wand angebracht. Außerdem soll das Schulleben ab Einbruch der Dunkelheit in Form von Bildern an die Wand projiziert werden. "Das ist eine schöne Idee und belebt die Fassade", betont Padutsch. Aus verkehrsrechtlichen Gründen werden die Bilder höchstens alle 15 Sekunden gewechselt, Videos dürfen keine gezeigt werden.

Immerhin: Der Innenhof wird mit 22 Bäumen - Linden und Birken - begrünt. Letztere sorgen bei Lehrern und Eltern allerdings wiederum für Unverständnis. Denn: Von "Heuschnupfen" Betroffene leiden häufig unter einer Birkenpollen-Allergie.

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