Seit der Vorwoche steht fest, mit welchem Team die Freiheitlichen in Salzburg in die Landtagswahl am 22. April ziehen. Auf Platz eins sowohl auf der Landesliste als auch auf allen Bezirkslisten steht FPÖ-Chefin und Generalsekretärin Marlene Svazek. Hinter ihr auf der Landesliste folgen Hermann Stöllner aus Seekirchen und Andreas Schöppl (Stadt Salzburg), auf Platz vier Karin Berger (Lofer), danach Ernst Lassacher aus dem Lungau, Reinhard Rebhandl (Golling), Volker Reifenberger (Stadt Salzburg), Andreas Teufl (Faistenau) und Marlies Steiner-Wieser (Stadt Salzburg).
In den Bezirken sieht es folgendermaßen aus. In der Stadt tritt hinter Svazek Marlies Steiner-Wieser an, im Tennengau Reinhard Rebhandl, im Flachgau Hermann Stöllner vor Andreas Teufl und Hannes Költringer, im Pongau Alexander Rieder und im Lungau Ernst Lassacher. An keiner wählbaren Stelle kandidieren werde Andreas Hochwimmer, er wolle sich auf Beruf und Familie konzentrieren, sagt Parteichefin Marlene Svazek. Volker Reifenberger wird anstelle von Svazek in den Nationalrat einziehen, wenn diese in den Landtag wechselt.
Svazek spricht von "Menschenjagd" gegen Burschenschafter
Was die Liste und die Berichterstattung über Burschenschafter betrifft, bezeichnet Svazek das Ganze als "Menschenjagd". Die ganzen Diskussionen würden "lächerlich" sein, weil man versuche, vermeintliche Burschenschafter vor den Vorhang zu zerren. "Wir haben in Salzburg eine sehr gute Liste zusammenbekommen. Es geht nicht darum, ob jemand Burschenschafter ist oder nicht, sondern ob es eine gute Mischung gibt." Von außen werde aber derzeit versucht, einen Zwist in die FPÖ hineinzutragen. "Das ist völliger Blödsinn. Ich frage mich schon, warum es in den vergangenen Jahren nie Aufregung gegeben hat. Damals unter Karl Schnell gab es auch Burschenschafter, und da war das nie ein Problem. Aber jetzt macht man Jagd auf Menschen."
Ihr sei es völlig egal, ob jemand Burschenschafter sei, oder nicht, erklärt Svazek. "Das qualifiziert ja nicht für ein Amt." Auch sehr viele Ärzte, Notare und Rechtsanwälte seien Burschenschafter. "Wenn Sie ins Krankenhaus gehen, fragen Sie Ihren Arzt ja auch nicht zuerst, ob er ein Burschenschafter ist". Auf den ersten 20 Plätzen der Landesliste gebe es einen Corpsstudenten, einen Burschenschafter und einen "Landsmannschafter".
Tennengauer FPÖ-Spitzenkandidat ist ein Burschenschafter
"Die Liste ist schwer in Ordnung", sagt Svazek. Bei der Listenpräsentation präsentierte Svazek auch gleich ihren Spitzenkandidaten im Tennengau, Reinhard Rebhandl. Er ist Mitglied der Burschenschaft Gothia. "Ehre, Freiheit, Vaterland. Diese Grundprinzipien versuchen wir auch in unserem Alltagsleben umzusetzen. Ich glaube, dass ich bisher einen wertvollen Beitrag geleistet habe und ich mich nicht für meine Mitgliedschaft in einer Burschenschaft rechtfertigen muss", sagt Rebhandl. Es sei jedenfalls "eine unglaubliche Kampagne", die derzeit laufe, meinte Rebhandl. Mit ihrer Werthaltung seien Mitglieder von Verbindungen ein wesentlicher Teil der Gesellschaft. "Sie sind ein Garant für Demokratie, Meinungs- und Pressefreiheit", sagt Rebhandl.
Ziel für die Wahl: Mehr als 20 Prozent
Ziel für die Landtagswahl am 22. April sei es, die 20-Prozent-Marke zu überspringen, sagt Svazek. Das wäre das beste Ergebnis in der Geschichte der FPÖ Salzburg. Die Freiheitlichen seien auch bereit, Regierungsverantwortung zu übernehmen. "Ich habe schon das Gefühl, die ÖVP bastelt daran, Schwarz-Grün weiterzuführen, wenn es sich irgendwie ausgeht. Wir hoffen, dass es sich mit den Grünen nicht mehr ausgeht. Dann wird die ÖVP nach Alternativen suchen müssen", sagt Svazek. Sollte sie in die Landesregierung einziehen, werde sie nicht mehr gleichzeitig FPÖ-Generalsekretärin sein können. Sie wünscht sich im Land Salzburg eine neue Ressortaufteilung. Für sie in Frage kämen im Falle einer Regierungsbeteiligung etwa die Ressortbereiche Wirtschaft, Bildung, Integration, Soziales oder Raumordnung.