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Im Bunker unter St. Veit wird der Luftraum beobachtet

In der Nähe der Krobatinkaserne liegt die unterirdische Bunkeranlage des österreichischen Bundesheeres. Derzeit herrscht Hochspannung tief unter St. Veit.

Den Luftraum immer im Blick: Der Kommandoraum der österreichischen Luftüberwachung liegt tief unter St. Veit.
Soldaten im Beobachtungsdienst.
Minister Mario Kunasek auf Antrittsbesuch mit Militärkommandant Heinz Hufler und Karl Gruber, Kommandant der Luftstreitkräfte.

Es ist überraschend ruhig, obwohl in dem großen Raum dutzende Menschen arbeiten. In der Kommandozentrale der österreichischen Luftraumüberwachung ist in dieser Woche jeder Schreibtisch besetzt.

Tief unter dem Heukareck in St. Veit liegt die unterirdische Bunkeranlage des österreichischen Bundesheeres. Hier wird auch die strategische Planung der Luftraumüberwachung abgewickelt.

Gespannt blicken die Operateure des Bundesheeres auf die Monitore vor ihnen. Darüber ist auf einer riesigen Leinwand jede Flugbewegung im österreichischen Luftraum zu sehen.

Der neue Verteidigungsminister Mario Kunasek (FPÖ) hätte sich keinen besseren Tag für einen ersten Besuch der Anlage aussuchen können, sagt Karl Gruber, Kommandant der österreichischen Luftstreitkräfte.

Derzeit wird der Leistungsfähigkeit der Kommandozentrale alles abverlangt. Einerseits, weil diese Woche die erste grenzüberschreitende Luftraumüberwachungsaktion zwischen Österreich und der Schweiz abläuft. Sie soll die Sicherheit beim Weltwirtschaftsforum von Davos sicherstellen. "Und dann ist für uns noch die aktuelle Schneesituation dazugekommen. Wir haben derzeit alle verfügbaren Kräfte in das westliche Österreich geschickt", sagt der Kommandant.

Teilweise war die höchste Lawinenwarnstufe ausgerufen, das fordert auch die österreichischen Luftstreitkräfte. Evakuierungen seien glücklicherweise keine nötig gewesen, sagt Karl Gruber. Derzeit würden aber Flüge für die Lawinenkommissionen abgewickelt. "Auch die Sprengungen werden von unseren Hubschraubern aus durchgeführt."

Im Nebenraum hat Major Stefan Ring Beobachtungsdienst. Während in der Kommandozentrale die strategischen Entscheidungen getroffen werden, ist er einer der Soldaten, der einzelne Ereignisse im Luftraum beobachtet.

In verschiedenen Farben sind auf seinem Monitor über einer Österreich-Karte die Nummern der einzelnen Flugobjekte zu sehen. Die meisten sind blau: "Das sind zivile Flugzeuge", sagt Stefan Ring.

Im benachbarten Deutschland sind grüne Markierungen zu sehen, eine einziger Schriftzug ist rot. "Das ist ein ausländischer Militärhubschrauber, der sich im Grenzgebiet aufhält. Den haben wir genau im Auge."

Auch wenn in der Zeit nichts weiter passiert, wendet der Beobachtungsoffizier seine Augen nicht von dem Bildschirm ab: "Das ändert sich auch während des gesamten Dienstes nicht."

Von der ruhigen, konzentrierten Arbeit trotz des Ausnahmezustands im Luftraum zeigte sich auch der Neo-Minister beeindruckt. "Man hat gesehen, wie hier professionell gearbeitet wird", sagt Mario Kunasek. Dann geht es für ihn per Hubschrauber zurück nach Wien. Im Bunker ist er nur noch als Nummer auf einem Bildschirm zu sehen.

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