Straßwalchen hat das Duell, von dem viele insgeheim geträumt haben. Mit Liselotte Winklhofer (Liste für Straßwalchen, LIS) und Tanja Kreer (SPÖ) werden in zwei Wochen zwei Frauen um das Bürgermeisteramt kämpfen. Gemeinderätin Kreer erreichte im ersten Anlauf ganze 39 Prozent der Stimmen. Da konnte Vizebürgermeisterin Winklhofer nicht mithalten. Sie kam auf 29,4 Prozent. Das sorgte für reichlich Jubel bei Kreer: "Ich bin überwältigt, das hätte ich mir nie erträumen lassen. Ich freue mich auf die Stichwahl in zwei Wochen."
Ernüchterung hingegen bei Winklhofer: "Ich bin schon ein bisschen enttäuscht." Sie hofft nun auf die ÖVP-Wähler, die im ersten Wahldurchgang Gemeinderat Johannes Baumann ihre Stimme gegeben haben. Dieser hat die Stichwahl mit 26,7 Prozent knapp verpasst und kommentierte das Wahlergebnis so: "Das ist der Wählerwille, da kann man nichts machen." Der Gemeindepolitik werde er treu bleiben. "Natürlich werde ich, wenn auch unter völlig neuen Vorzeichen, in der Gemeindevertretung weiterarbeiten." Chancenlos war Josef Pinter (FPÖ) mit 4,9 Prozent der Stimmen.
Damit gibt es in der Flachgauer Gemeinde gleich zwei Neuheiten: Zum einen bekommt Straßwalchen mit der Stichwahl am 24. März erstmals eine Bürgermeisterin, zum anderen wird diese erstmals nach 1945 nicht mehr von der stärksten Partei im Ort, der ÖVP, gestellt werden.
Auch im Rahmen der Gemeindevertretungswahl ist in der 8000-Einwohner-Gemeinde kein Stein auf dem anderen geblieben. Die ÖVP liegt bei 34,5 Prozent. Das ist ein Minus von 7,2 Prozentpunkten. Zweitstärkste Fraktion ist die SPÖ. Mit einem Plus von 14,5 Prozentpunkten hält sie nun bei 33,3 Prozent nur mehr knapp hinter der ÖVP. Die Liste für Straßwalchen konnte ihren Stimmenanteil halten. Mit einem Plus von 0,4 Prozentpunkten liegt sie nun bei 23 Prozent. Die FPÖ hält bei 9,2 Prozent, das ist ein Minus von 1,2 Prozentpunkten. Auch in der Mandatsverteilung hat das einiges geändert. So hält die ÖVP bei neun Mandaten, die SPÖ bei acht Mandaten, die Liste für Straßwalchen behauptet ihre sechs Mandate, die FPÖ bleibt bei ihren zwei Mandaten.