Die Salzburger Kinderfreunde melden sich auch heuer wieder in der Hochphase des Faschings mit einer Forderung: Ein Kinderfasching solle auch ohne Waffen auskommen. Das Thema Spiel und Verkleiden solle in keinerlei Beziehung zu Gewalt und Krieg gesetzt werden Kinder und Eltern sollen dafür sensibilisiert werden.
Kinderfreunde: "Waffen sind nicht cool"
"Wieder und wieder werden wir im Fasching auf die Gefährlichkeit des Krieg-Spielens und die spielerische Gewalt hinweisen und für das Thema sensibilisieren", sagt Kinderfreunde-Geschäftsführerin Vera Schlager. "Die Welt ist leider kein friedlicher Ort - und Friedenserziehung wichtig wie eh und je. Waffen als Spielzeug dürfen einfach nicht cool sein."
Waffen und besonders Schusswaffen seien auch aus pädagogischer Sicht kein geeignetes Spielzeug. Verkleiden sei die Möglichkeit für Kinder in andere Rollen zu schlüpfen und sich darin zu erproben. "Miniaturkanonen, Spielzeugpistolen, Schwerter und bewaffnete All-Monster auf der Faschingsfeier haben dabei alle etwas gemeinsam: Sie begünstigen gewaltorientiertes Handeln. Mit Waffen kann ein Kind nur kämpfen und Unbewaffnete bedrohen. Gewaltspielzeug fördert also weder die Kreativität noch die friedvolle Kommunikation der Kinder", sagt Schlager.
FPÖ: "Ritter Kunibert kann Prinzessin nicht ohne Schwert retten"
Kritik an der Forderung vom waffenfreien Fasching kommt vom FPÖ-Nationalratsabgeordneter Volker Reifenberger. "Natürlich kann Ritter Kunibert seine holde Prinzessin so nicht mehr mit dem Schwert vor dem bösen Drachen retten, der Indianer wird ohne Pfeil und Bogen vermutlich verhungern oder vom Büffel überrannt und junge Polizisten versuchen durch gutes Zureden den Panzerknackern den Aufenthalt in einem 5 Sterne Wellnesstempel schmackhaft zu machen - natürlich ohne Handschellen, denn das geht ja nun wirklich nicht", vermeldet Reifenberger per Aussendung.
Für den Nationalratsabgeordneten sind Waffen seit Bestehen der Menschheitsgeschichte ein fixer Bestandteil des kindlichen Spiels. "Wir sind alle mit Spielzeugwaffen im Kinderfasching aufgewachsen und ich bin der Meinung, dass es uns nicht geschadet hat", sagt Reifenberger.
Die Forderung der Kinderfreunde sei realitätsfern.. "Die Welt draußen ist nicht gewaltfrei und wird es auch nie werden. Spätestens mit 18 Jahren - bei der Ableistung des Grundwehrdienstes - haben sich viele junge Männer mit Waffen auseinanderzusetzen. Lassen wir unseren Kindern auch in Zukunft ihre Freiheit und ihren Spaß, besonders im Fasching", sagt Reifenberger.