Ganz gewiss verschlingt der S-Link Unsummen, aber das Projekt wird nicht billiger, indem man es noch länger vor sich herschiebt. Pro Zug der Lokalbahn (noch ohne S-Bahn-Äste) kommen Morgen für Morgen 650 Menschen zeitgleich am Lokalbahnhof an. Sie alle wollen von dort möglichst rasch und unkompliziert "weiterverteilt" werden. Auf den Individualverkehr umgelegt, würden diese 650 Leute in 540 Autos sitzen, 2,7 Kilometer Stau produzieren und mehrere Tausend Quadratmeter Parkplatz brauchen.
Verbunden mit dem Ziel, die Öffi-Quote auf 30 Prozent zu steigern (derzeit zehn), könnte dem S-Link eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zukommen. Der S-Link - also gar ein Umweltprojekt?
Noch sind beileibe nicht alle Fragen geklärt und es ist gar nicht das Schlechteste, dass eine Initiative den Projektbetreibern auf den Zahn fühlt und konkrete Antworten fordert. Geht es nach ihnen, soll es sogar eine Bürgerbefragung wie beim Ausbau der Mönchsberggarage geben - für die Garage war es der Dolchstoß.
S-Link-Befürworter betonen gern, dass die Finanzierung bis Hallein steht und der S-Link als Gesamtkonstrukt zu sehen ist, das auch das Innergebirg anbindet. Läuft es so wie seinerzeit bei der S-Bahn, könnte das durchaus zu mehr Umsteigern führen. Vor allem die S3 zwischen Salzburg und Golling ist zur Erfolgsgeschichte avanciert. Die Zuwächse fielen um 400 Prozent höher aus, als in der Planungsphase damals berechnet.