Bis 2024 wollte die Stadt Saalfelden 120 neue Bäume pflanzen. Einige Hauptverkehrsrouten wie die Pinzgauer Straße (B311), die Hochkönigstraße (B164), die Zellerstraße und die Anton-Wallner-Straße sollten sich im Ortsgebiet in Teilbereichen zu Alleen verwandeln. Das Vorhaben war Teil des Projekts "klimafitte Stadt", mit dem Saalfelden eine Vorbildfunktion im Naturschutz einnehmen und zugleich dem Klimawandel aktiv entgegenwirken will. Umweltstadtrat Wolfgang Kultsar sagt, Bäume seien die effektivste Lösung, um in den Sommermonaten die warme Luft im Stadtzentrum etwas abzukühlen. Sie schaffen außerdem die ersehnten Schattenplätze und Lebensräume für Tiere.
Nach dem Grundsatzbeschluss der Gemeindevertretung im Jänner suchte Kultsar mit Mitarbeitern des Wirtschaftshofs geeignete Standorte. Aber alle Grundeigentümer und Anrainer hätten Baumpflanzungen im eigenen Grundstück oder an der Grenze nicht zugestimmt. Ausschlaggebende Gründe seien gewesen, dass die Felder dann schwieriger zu bewirtschaften seien und der Schattenwurf auf die Wiesen. Aber auch mit Baumpflanzungen auf gemeindeeigenem Grund vor der Feuerwehr wurde es nichts. Wegen des beschränkten Platzes bei der Hauptwache an der B311 behindern die Bäume die Ausfahrt bei Einsätzen. Die neuen Stadtbäume wären von Land und EU mit 116.400 Euro gefördert worden. Der Anteil der Stadt lag bei 44.400 Euro und bestand hauptsächlich aus Wirtschaftshofleistungen. Das Projekt wurde für heuer abgesagt.
Kultsar sagt, man werde sich dadurch aber nicht entmutigen lassen und für nächstes Jahr wieder ein Projekt einreichen. Die Fördergelder würden zur Verfügung stehen. Bis Dezember müsse man ein Projekt für das folgende Jahr vorlegen. "Wir werden uns im Umweltausschuss überlegen, was wir machen können."
In den beiden vergangenen Jahren wurden mit Hilfe des Salzburger Naturschutzfonds bereits 93 neue Bäume gepflanzt, darunter in der Kaiserallee beim Friedhof und in den Lichtenbergstraße, deren Baumbestand als Naturdenkmal anerkannt ist. Dazu wurden rund 15 naturbelassene Blumenwiesen angelegt. Sie werden nur ein oder zwei Mal pro Jahr im Herbst gemäht, wenn alles verblüht ist.