In Salzburg ist die Zahl der Mindestsicherungsbezieher im Jahr 2019 erneut gesunken. Wie aus dem aktuellen Sozialbericht des Landes hervorgeht, haben im Jahresschnitt rund 7.630 Personen Hilfe erhalten, um etwa 800 weniger als 2018. Wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie rechnet LH-Stv. Heinrich Schellhorn aber bereits heuer wieder mit einem Anstieg. "Im Februar war die Zahl der Bezieher bereits auf 7000 herunten. Seit April steigt sie wieder an, wenn auch nicht dramatisch", erläuterte der Soziallandesrat am Dienstag anlässlich der Präsentation des Sozialberichts 2019.
47 Millionen Euro sind reserviert
Momentan liege man bei 7400 Beziehern, die Steigerung dürfte sich aber weiter fortsetzen - etwa wenn Unterstützungen wie Arbeitslosengeld oder Notstandhilfe für Betroffene auslaufen. "Wir haben aber budgetär vorgesorgt und gehen davon aus, dass wir mit den Mitteln auskommen", sagte Schellhorn. Während das Land 2019 rund 39 Millionen Euro für die Mindestsicherung ausgab, seien für heuer 47 Millionen Euro reserviert. "Sollte das nicht reichen, müssen wir umschichten. Die Ausgaben in der Grundversorgung gehen etwa stark zurück."
Mehr als die Hälfte österreichische Staatsbürger
Rund jeder Zehnte Mindestsicherungsbezieher war im Vorjahr übrigens erwerbstätig und benötigte aufgrund des geringen Einkommens zusätzliche Unterstützung. Alle anderen hatten entweder kein Einkommen (rund 47 Prozent) beziehungsweise bestritten zumindest einen Teil des Lebensunterhalts aus einer Sozialleistung wie Arbeitslosengeld, Notstandshilfe, Pension oder Kinderbetreuungsgeld. Mehr als die Hälfte der Mindestsicherungsbeziehenden besaß die österreichische Staatsbürgerschaft, rund fünf Prozent waren Angehörige von Staaten der Europäischen Union, des Europäischen Wirtschaftsraums oder der Schweiz. Die verbleibenden Personen waren Drittstaatsangehörige, in der Mehrheit Asylberechtigte.
1381 Asylwerber grundversorgt
Gesunken ist 2019 auch die Zahl der Asylwerber in der Grundversorgung. Konkret wurden in Salzburg zum Jahresende 1.381 Personen in organisierten Quartieren des Landes sowie in Privatunterkünften versorgt - ein Minus von rund 29 Prozent gegenüber Ende 2018. Rund 70 Prozent der Asylwerbenden waren Männer, etwa 30 Prozent Frauen. 2019 wurden durchschnittlich 46 unbegleitete Minderjährige im Bundesland Salzburg versorgt. Im Jahr 2016, zum Höhepunkt der Flüchtlingsbewegung, waren es 443.
2019 flossen 422 Millionen Euro
Insgesamt flossen im Jahr 2019 rund 422 Millionen Euro in die soziale Sicherheit, das sind rund 15 Prozent der Gesamtausgaben des Landes. Mit rund 200 Millionen Euro ging fast die Hälfte davon in Pflege und Betreuung, ein Viertel in die Hilfe für Menschen mit Behinderungen und jeweils zehn Prozent wurden für die Kinder- und Jugendhilfe sowie für die Mindestsicherung aufgewendet. Fünf Prozent entfielen auf die Grundversorgung.