Kurz vor 17 Uhr hat der Salzburger Magistrat am Dienstag mit der Räumung eines Bettlerlagers unter der Staatsbrücke begonnen. Mitarbeiter des Straßen- und Brückenamts sowie des Abfallwirtschaftsamts transportierten die Habseligkeiten der unterstandslosen Bettler aus Rumänien ab - und brachten die Gegenstände in das neue, provisorische Notquartier zum Park-&-Ride-Platz an der Alpenstraße. Die Bettler sind offenbar Angehörige der Volksgruppe Roma. Sie können vorübergehend in den Containern übernachten, bis die Caritas Anfang Mai ein Ersatzquartier öffnet. Schlaflager unbewohnbar gemacht Bei der Umsiedelungsaktion anwesend war auch Raim Schobesberger, Obmann des Vereins "Phurdo" für Roma-Integration. Dem Verein zufolge hätten zuletzt elf Bettler unter der Brücke geschlafen. Ebenfalls am Dienstag wurden die querliegenden Holzbalken unter der Brücke entfernt, auf denen die Roma geschlafen hatten. Die Schlaflager befanden sich über Radwegen oder direkt über der Salzach. Auch unter der Lehener Brücke wurden die Schlaflager der Bettler geräumt.
Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) hatte erst in der Vorwoche erklärt, dass die Schlafstätten zu gefährlich seien. Unter der Staatsbrücke würden lebensbedrohliche Zustände herrschen. "Die Leute nächtigen zum Teil offenbar über der Wasserfläche. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wenn da einer reinfällt und zu Tode kommt", sagte Schaden. Die kirchliche Hilfsorganisation Caritas hat angekündigt, den Roma-Bettlern 15 bis 20 Betten zur Verfügung zu stellen, ab Anfang Mai soll eine Notschlafstelle eingerichtet werden.