Etwas mehr als 3000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählt der Magistrat der Stadt Salzburg. Darunter finden sich knapp 200 Berufsbilder - von der Müllabfuhr bis zur Bestattung, Pflegekräfte, Juristen, etc. 24 Prozent der Beschäftigten sind im Beamtensystem, 76 Prozent sind Vertragsbedienstete. Das Durchschnittsalter der Magistratsmitarbeiter liegt bei 45 Jahren. Doch auch hier rollt die Pensionierungswelle auf die Dienstgeberin zu. In den nächsten fünf Jahren werden 570 Bedienstete in Pension gehen. In den nächsten zehn Jahren sind es gar ein Drittel der Beschäftigten, nämlich rund 1200 Mitarbeiter.
Die für das Personal ressortzuständige Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer (SPÖ) hat kurz vor der Gemeinderatswahl am 10. März nun ein neues Personalpaket präsentiert. Die Stadtverwaltung soll "als sexiest Arbeitgeberin aufgestellt" werden. "Wir sind keine Tintenburg, wo die Beamten mit Ärmelschoner herinnen sitzen. Wir haben da schon ein bisschen ein Imageproblem. Wir sind aber ein echt sexy Arbeitgeber", sagt Hagenauer.
Nach der Wahl sollen drei Punkte daher angegangen werden. "Es braucht neue Objektivierungsrichtlinien. Die aktuellen stammen aus den 1980er Jahren. Außerdem braucht es eine moderne Richtlinie für Postenausschreibungen. Der jetzige Gemeinderatsbeschluss stammt aus den frühen 1990er Jahren. Und es braucht ein neues Gehaltsschema." Nachholbedarf sieht Hagenauer auch in der Lehrlingsausbildung. Bis 2024 sollen 100 Lehrlingsplätze geschaffen werden.
Die Stadt Salzburg hat sich das Besoldungsmodell des Landes und jenes der Stadt Wien bereits vorstellen lassen. Sie entscheidet sich aber dafür, einen eigenen Weg zu gehen. "Wir sind mit dem Land nicht vergleichbar", sagt Magistratsdirektor Martin Floss. Die Stadt werde ein eigenes Modell erarbeiten. "Wir entwickeln selbst einen Vorschlag. Dieser ist schon sehr weit gediehen." Fix ist, dass die Stadt vom Senioritätsprinzip abrückt und auf eine funktionsorientierte Bezahlung umstellen will. Und es soll höhere Einstiegsgehälter mit einer flacheren Verdienstkurve geben. Die Entscheidung für ein neues Gehaltssystem könne nach der Wahl "relativ flott" von der Politik getroffen werden, sagt Floss. So wie in Wien sei ein neues Besoldungssystem binnen zwei Jahren umsetzbar.
Die Personalkosten belaufen sich derzeit im Magistrat auf 31 Prozent vom Gesamtbudget. Rund 166,4 Millionen Euro sind für heuer im Budget veranschlagt.