Hier auf dem Hof seien die Zwangsarbeiter aufgehängt worden, sagt Historiker Gert Kerschbaumer, und zeigt auf eine Straße, in der jetzt teure Autos vor einem Bürogebäude stehen. Vor 70 Jahren war hier im Gusswerk in Bergheim die ehemalige Glockengießerei als Rüstungsfabrik umfunktioniert worden. Als im Laufe des Krieges die Arbeitskräfte knapp wurden, weil immer mehr Männer an der Front waren, wurden mehr und mehr Zwangsarbeiter eingesetzt. Das traf auch auf das Gusswerk zu. Vier von ihnen, erzählt Kerschbaumer, seien 1943 geflohen und wieder geschnappt worden. Als Abschreckung ließen die heimischen Nazis sie vor den Augen der anderen Gefangenen hängen.Weitere Steine sollen folgenInsgesamt elf Steine verlegte das Salzburger Stolperstein-Komitee am Freitag. Es war so etwas wie ein Nachholtermin, weil bei der letzten Stolpersteine-Aktion im Sommer dieser Standort den zeitlichen Rahmen sprengte. Damals waren Steine in Salzburg und Hallein verlegt worden.
Auch weitere Stolpersteine soll es noch geben, sagt Historiker Gert Kerschbaumer. "Es gibt noch so viele Opfer." Ein Hindernis ist, dass Künstler Günter Demnig mit der Produktion der Steine nicht nachkommt, die in Österreich und Deutschland verlegt werden. "Eigentlich hätten wir heuer nur 30 Steine bekommen sollen, zum Glück sind sich doch rund 40 Steine ausgegangen", sagt Kerschbaumer. 200 bis 300 Steine würde er in Salzburg gerne noch verlegen.